Das Gemeinschaftsprojekt
360 Grad Panoramabilder
Lagepläne, Grundrisse
Wer den Durst der Gegenwart löschen will, muss aus dem Brunnen der Vergangenheit trinken.
Eine Welt voller Abenteuer vergessener Bauwerke und Ruinen, welche ihr Schweigen in Fotos hüllen. Lass Dich beeindrucken von den zum Teil denkmalgeschützten Bauwerken, die der gewaltbereiten und sinnlosen Zerstörung ausgesetzt sind.
Gewaltigen Anlagen aus unterschiedlichen Gründen prägen diese einzigartige Welt des Militärs, der Industrie oder sie sind einfach nur eine Versorgungseinrichtung. Wir finden sie überall, nur bleiben sie meist verborgen im Untergrund.
Dokumente sind stille Zeitzeugen eines Bauwerkes. Sie stellen einen Träger an Informationen zur Geschichte und den Hintergründen der jeweiligen Objekte dar und liefern somit historische Eindrücke in Form von verschiedene Schriftstücken.
Der Ortsteil Kohlmühle ist der kleinste Ortsteil von Hohnstein in der Sächsischen Schweiz und liegt im Sebnitztal. Prägend für diesen Ort ist das riesige Gebäude des Linoleumwerkes Kohlmühle. Durch seine Bauweise aus Backstein steht es unter Denkmalschutz. 1901/1902 wurde die Industriefabrik für Papier-und Pappenherstellung eröffnet. Die Eduard Keffel AG Tannenbergsthal übernahm 1906 das Werk mit dem Schwerpunkt der Kunstleder- und Wachstucherstellung. 1921, begann die Produktion von Tisch- und Drucklinoleum. 1931 Übernahme der Lederpappenfabrik Planitz. Von 1939 - 1945 wurde teilweise, aufgrund des Zweiten Weltkrieges, auf Kriegsproduktion für die Junkerswerke aus Dessau umgestellt. Die Maschinen und Anlagen wurden 1945/46 durch die sowjetische Militäradministration demontiert.
Mit der Gründung volkseigener Betriebe in der ehemaligen DDR ging das Werk 1948 in Volkseigentum über und wurde modernisiert und erweitert. 1952 erhielt das Werk den neuen Namen VEB Linoleumwerk Kohlmühle. Zu großen Teilen erfolgte ab den späten 1960er Jahren der Einbau von Technologien aus Westdeutschland. Seinerzeit war der Betrieb einer der modernsten Hersteller von Fußbodenbelägen mit hohen Sicherheitsstandards. 1967 begann die Produktion von PVC-Fußbodenbelägen.
Nach der Wende erfolgte die Umbennung in den Namen Likolit Linoleumwerk Kohlmühle GmbH. Am 25. November 2013 wurde das Insolvenzverfahren für die Likolit Linoleumwerk Kohlmühle GmbH eröffnet (AZ: 534 IN 1917/13). Im März 2014 erfolgte die Stillgelegung des Betriebes. Aufgrund der Insolvenz der Firma kam es am 31. Mai 2016 zur Versteigerung und zum Verkauf. Allerdings haben die Erwerber auf Grund zahlreicher Schäden und Kontaminationen selbst erheblichen Zweifel an einer schnellen und umfassenden Sanierung. Derzeit wird an diesem Standort der Ausbau "Kulturfabrik Kohlmühle" vorangetrieben.
Durch eine Havarie ist der Fluss Sebnitz im Mai 2015 verschmutzt worden. Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie gelangten etwa fünf Kubikmeter Dioctylphthalat ins Wasser. Dabei handelt es sich um eine organische chemische Verbindungt, diese reagiert neutral, ist wasserunlöslich, ölig, farblos bis klar gelb und schwach wassergefährdend. Die Chemikalie, die industriell als Weichmacher eingesetzt wird, ist ein Überbleibsel der Produktion von PVC-Belag. Am 20.09.2015 erfolgte ein Gefahrguteinsatz der Freiwilligen Feuerwehr bei Likolit in Kohlmühle und drei leere Behälter mit radioaktivem Strahlensymbol mussten geborgen werden. Bei Likolit wurde früher radioaktives Material für Prüf- und Messverfahren eingesetzt.
Standort: Sachsen / Germany
Eigentümer: Förderverein Kulturfabrik Kohlmühle e.V. (Betreiber)
Ansprechpartner Drehgenehmigung: Thomas Eichberg / info(at)eichbergfilm.de
Fotograf: Denny Müller
Status: Teilnutzung
Stand: 2018
Quelle: Sächsische Zeitung, Kulturfabrik Kohlmühle, Wikimedia Foundation Inc.
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1898 wurde das Berliner Unternehmen Deutsche Niles Werke AG gegründet. Die Aktiengesellschaft wurde aus Vertretern großer deutscher Banken und Industrieunternehmen gebildet. Das Grundkapital betrug 6.000.000 Goldmark. Die erste Fabrik wurde nach amerikanischen Plänen in Oberschöneweide bei Berlin errichtet.
1920 Nach den allgemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten wurde das Werk in Schöneweide an die AEG für 4,35 Mio. Mark verkauft. Die AG wurde in Deutsche Niles Werke AG zurück benannt und nach Berlin-Weißensee verlegt.
1933-1945 - Unter den Nationalsozialisten wurde auch Niles gleichgeschaltet, der Betrieb profitierte von der allgemeinen Auftragslage und der Rüstungsindustrie und wurde während des Krieges zu einem wichtigen Rüstungsbetrieb. Die AG wurde zur GmbH umgewandelt. Gegen Ende des Krieges waren die meisten Teile des Betriebes durch Luftangriffe zerstört.
1945 - Die Niles Werke in Weißensee werden unter sowjetische Zwangsverwaltung gestellt.
1949 wurde der Betrieb zum VEB Deutsche Niles Werke umgewandelt. 1952 - am 7.11. wurde das Werk umbenannt zum VEB Großdrehmaschinenbau „7. Oktober" Berlin.
1967 wurde Niles dem VEB Schleifmaschinenkombinat Berlin angegliedert und 1969 dem VEB Werkzeugmaschinenkombinat „7. Oktober" Berlin zugeordnet.
1990 nach der Wende, wurde das VEB Werkzeugmaschinenkombinat "7. Oktober" Berlin aufgelöst. Seine Betriebe wurden in 24 Gesellschaften mit beschränkter Haftung aufgeteilt, von denen sich 16 in der Holding Niles-Industrie GmbH, Berlin, vereinigten. Im Januar 1997 wurde NILES von dem Unternehmen KAPP GmbH Werkzeugmaschinenfabrik übernommen.
Standort: Berlin / Germany
Eigentümer: /
Bauherr: Deutsche Niles Werke AG
Fotograf: Denny Müller
Status: abgerissen (August 2013)
Quelle: Niles GmbH, Landesarchiv Berlin, Werkzeugmaschinenbauer. Organ der Leitung der Betriebsparteiorganisation der SED des Stammbetriebes im VEB WMK "7. Oktober" Berlin, Berlin 1956-1989, Wikimedia Foundation Inc.
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Das Schwermaschinenbau-Kombinat „Ernst Thälmann" (SKET) war ein Kombinat der DDR, dem zahlreiche volkseigene (VEB) Maschinenbau-Betriebe mit mehreren Zehntausend Beschäftigten angehörten. Der Schwerpunkt der Produktpalette lag auf Ausrüstungen für die metallverarbeitende und Hüttenindustrie, wie komplette Walzstraßen, Großanlagen usw. Es wurden aber auch Krane und Bearbeitungsmaschinen für den allgemeinen Maschinenbau hergestellt. Das Kombinat ging am 1. Januar 1969 aus dem am 31. Dezember 1953 gegründeten ehemaligen SAG-Betrieb VEB Schwermaschinenbau „Ernst Thälmann" hervor. Die Wurzeln des Maschinenbaus reichen in Magdeburg jedoch bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, denn schon 1855 gründete der Ingenieur und Erfinder Hermann Gruson am 1. Juni die Maschinenfabrik, Eisengießerei und Schiffswerft H. Gruson in Buckau/Magdeburg.
Das Grusonwerk wird am 1. Mai 1893 in den Essener Krupp-Konzern eingegliedert und heißt fortan Fried. Krupp Grusonwerk. Zwei Jahre später übernimmt Krupp das Produktionsprogramm von Gruson und erweitert es um Aufbereitungstechnik, Walzwerkstechnik, Stahl-Wasserbau, Hebezeuge, Zementanlagen und Speiseölgewinnungsanlagen Am Ende des Zweiten Weltkriegs sind 80 Prozent des Werks zerstört, die Sowjetunion übernimmt Besatzungsfunktion, fast 50 Prozent der Anlagen und Werksunterlagen werden abtransportiert.
Am 1. November 1946 Umbenennung in Maschinenfabrik Krupp-Gruson der Sowjetischen Maschinenbau AG (SMAG) und im Mai 1951 erfolgte die Umwandlung in die Staatliche AG für Maschinenbau, Zweigniederlassung in Deutschland, Schwermaschinenbau "Ernst Thälmann" Magdeburg und 3 Jahre später 1954 kam die Umbennnung in den VEB Schwermaschinenbau "Ernst Thälmann", Magdeburg-Buckau.
Nach dem Ende der DDR und anschließender Privatisierung durch die Treuhandanstalt blieb eine Firma in Magdeburg übrig, die heute den Namen SKET-MAB trägt. Das MAB steht für Maschinen- und Anlagenbau. 1997 erfolgte die Privatisierung der SKET Maschinen- und Anlagenbau GmbH durch die Investoren Aloys Wobben (Enercon GmbH, Aurich) und Heinz Buse (Logaer Maschinenbau, Leer). Seitdem ist SKET-MAB ein Lieferant für Enercon. Unter anderem werden mechanische Bearbeitungen von Einzelkomponenten durchgeführt und Maschinenträger für Windkraftanlagen montiert. Des Weiteren wurden die SKET EDV GmbH, die SKET Ölmaschinen GmbH (heute Cimbria Sket GmbH) und SKET Verseilmaschinenbau GmbH gegründet. 2004 übertrugen Heinz Buse und Aloys Wobben ihre Anteile an SKET an die Enercon GmbH.
1898 gab es in Weißensee 35 Abmelkbetriebe („Molker"), die um 1900 täglich etwa 1500 Liter Milch in die Stadt Berlin liefern konnten. 1900 jedoch setzte eine Handelsauseinandersetzung um den Markt Berlin zwischen dem städtischen Milchhandel und ländlichen Produzenten (-1907) ein, der „Milchkrieg". Zu DDR Zeiten enstand 1953-1956 der VEB Milchhof Berlin für die Milchversorgung in Ost Berlin und produzierte 1981 für Delikat die Rahmcocktails "Erdbeere" und "Zitrone".
Nach der Wende formierte sich die Emzett-Molkerei, eine Produktionsstätte der Meierei-Zentrale. Jedoch kam am 30. September 1996 die Schliessung. Gründe dafür waren mitunter die strengen Lärmschutz-Auflagen, die einen geregelten Betrieb in Weißensee fast unmöglich machten. Da weitere Wohnungen in der Nachbarschaft entstünden. Zudem hätte auch die Produktion gesteigert werden müssen, um 147 Arbeitsplätze zu retten. Die Objekte des Betriebes fiel den Abriß zum Opfer und ein Einkaufsmarkt prägt nun das heutige Anwesen.