Das Gemeinschaftsprojekt
360 Grad Panoramabilder
Lagepläne, Grundrisse
Wer den Durst der Gegenwart löschen will, muss aus dem Brunnen der Vergangenheit trinken.
Eine Welt voller Abenteuer vergessener Bauwerke und Ruinen, welche ihr Schweigen in Fotos hüllen. Lass Dich beeindrucken von den zum Teil denkmalgeschützten Bauwerken, die der gewaltbereiten und sinnlosen Zerstörung ausgesetzt sind.
Gewaltigen Anlagen aus unterschiedlichen Gründen prägen diese einzigartige Welt des Militärs, der Industrie oder sie sind einfach nur eine Versorgungseinrichtung. Wir finden sie überall, nur bleiben sie meist verborgen im Untergrund.
Dokumente sind stille Zeitzeugen eines Bauwerkes. Sie stellen einen Träger an Informationen zur Geschichte und den Hintergründen der jeweiligen Objekte dar und liefern somit historische Eindrücke in Form von verschiedene Schriftstücken.
Berlin Chemie ( Abteilung Forschung) am Standort Adlershof blickt auf eine bewegte Geschichte. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Fabrik im Ostteil der Stadt zu Schering, wurde dann von der Sowjetischen Militäradministration enteignet und wuchs ab 1956 als VEB Berlin Chemie zu einem der drei größten Arzneimittelbetriebe der DDR.
Nach der Wende verkaufte 1992 die Treuhandanstalt das Unternehmen an das führende italienische Pharmaunternehmen, die Menarini-Gruppe aus Florenz. 1890 eröffnete die Firma Kahlbaum auf dem Gelände der heutigen BERLIN-CHEMIE AG eine chemisch-pharmazeutische Fabrik. Von 1937bis nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte die Adlershofer Fabrik zur Schering AG.
Nach der Teilung Deutschlands wurde der Betrieb erst in VEB Schering-Adlershof und dann in VEB Berlin-Chemie umbenannt. Er entwickelte sich zu einem der drei größten Pharmaunternehmen der DDR. Im Juni 1990 gründete die Treuhandanstalt die BERLIN-CHEMIE AG. 1992 privatisierte der weltweit agierende größte italienische Pharmakonzern MENARINI die BERLIN-CHEMIE AG.
Bis Mitte der 90er Jahre wurde das Unternehmen völlig umstrukturiert. Danach begann eine steile Aufwärtsentwicklung. Innerhalb der MENARINI-Gruppe ist BERLIN-CHEMIE heute die Zentrale für die Expansion in Mittel- und Osteuropa, eines der Forschungszentren neben Kapazitäten in Italien und Spanien, das größte Herstellungszentrum nördlich der Alpen.
Am 28. Oktober 1869 bewilligte die Berliner Stadtverordnetenversammlung die Mittel für die Pachtung eines Versuchsfeldes des dem Militärfiscus gehörenden Tempelhofer Feldes, auf dem die Versuche über die Verwertung der städtischen Abwässer im Rieselbetrieb durchgeführt werden sollten. Am 6. März 1873 beschloß die Berliner Stadtverordnetenversammlung, die allgemeine und systematische Kanalisation Berlins zur Entwässerung und Reinigung der Stadt einzurichten. Die Stadt Berlin kaufte 1875 das Rittergut Falkenberg und das Gut Bürknersfelde mit einer Fläche von 760 ha für die Anlegung von Rieselfeldern. 1876 begann auf den Berliner Rieselfeldern der Rieselbetrieb. Auf dem Rieselfeld Falkenberg wurde ab 1879 aus dem Radial-System IV und ab 1881 auch aus dem Radial-System V gerieselt. Bereits in den dreißiger Jahren gab es Überlegungen, die Rieselfeldwirtschaft aus der Stadt heraus zu verlegen oder durch Klärwerke zu ersetzen.
Im Zuge der großstädtischen Entwicklung entstand zudem in den Jahren 1963 bis 1968 das Klärwerk Falkenberg und ersetzte somit ab dem 10. Januar 1968 die Rieselfelder. Das Klärwerk Falkenberg im heutigen Bezirk Marzahn-Hellersdorf diente neben seiner Hauptfunktion als Wasserreinigungsanlage auch als Wasserspender für den kleinen Fluss Wuhle. 1979 - 84 erfolgte der Ausbau der Anlage. 1995 wurde die Schließung beschlossen, weil eine Sanierung zu aufwändig ist. Außerdem geht durch sinkende Einwohnerzahlen der Wasserverbrauch zurück.
Das Klärwerk wurde am 25.2.2003 geschlossen, die Abwässer aus dem bisherigen Einzugsgebiet werden zu den Klärwerken Waßmannsdorf und Schönerlinde gepumpt. Im September 2012 erfolgte dann der Abriss.
Standort: Berlin / Germany
Architekt: Bendler, Klaus
Planende Institution: VEB Bau- und Montagekombinat Kohle und Energie, Kombinatsbetrieb Forschung und Projektierung, Berlin
Eigentümer: Berliner Wasserbetriebe
Fotograf: Denny Müller
Status: abgerissen
Quelle: "Rieselfeld und Klärwerk Falkenberg" Dr. sc. med. Wolfgang Clemens, Artikel aus der Zeitschrift: Architektur (Berlin) ISSN: 0323-3413 Jg.: 35, Nr.10, 1986 Seite 592-598, Abb.,3 Grundr.,4 Schn.,2 Ans.,12 Aussenaufn.
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Die Wäscherei war ein Betrieb der VEB Rewatex und unterstand der kommunalen/örtlichen Versorgungswirtschaft (VEB KWV) und wurde in dieser Zeit speziell mit Maschinen zur Bearbeitung von hauptsächlich Haushaltsfertigwäsche ausgestattet. Damit vollzog sich der Wandel der Aufträge von der anfänglichen und ausschließlichen Feuchtwäschebearbeitung bis hin zur so genannten schrankfertigen Wäsche.
Nach der deutschen Einheit wurde der Betriebsteil Textilreinigung gemäß Spaltungsgesetz der Treuhandanstalt wieder zu einer eigenständigen Wirtschaftseinheit. Am 01.10.1994 wurde der Wäschereibetrieb geschlossen und steht seitdem leer. VEB Kommunale Wohnungsverwaltung (KWV) Berlin - Hauptverwaltung Im Jahre 1958 wurde begonnen, in den größeren Städten der DDR Kommunale Wohnungsverwaltungen (KWV) in Form von volkseigenen Betrieben einzurichten. Sie hatten die Aufgabe, innerhalb einer bestimmten Region sowohl die staatlichen Wohnbauten als auch Immobilien ausländischer oder bundesrepublikanischer Eigentümer zu verwalten. Die beiden Letzteren erhielten ihre Erträge nach Abzug aller Instandhaltungs- und Hausverwaltungskosten auf Sperrkonten bei der Staatsbank der DDR eingezahlt. Zu den Aufgaben zählte auch die Verwaltung von Wohnungen derjenigen Personen, die seit 1953 die DDR verlassen hatten. Darüber hinaus galten die Kommunalen Wohnungsverwaltungen als Träger des volkseigenen Wohnungsbaus, die umfangreiche Bauvorhaben durchführten und für die Instandhaltung ihrer Bauten zuständig waren. Gleichwohl blieb Wohnraum in der DDR stets Mangelware. Einerseits war hierfür das ungenügende Angebot von Wohnungen insgesamt, andererseits die geringen Wohnungsgrößen verantwortlich.
Nach der Wiedervereinigung wurden die KWVen meist in privatrechtliche Rechtsformen überführt. Ein großer Teil der Altbauten in KWV-Beständen ging durch Restitution verloren. Die Nachfolgeunternehmen befinden sich in der Regel immer noch im Eigentum der Kommunen (z. B. Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte), wurden aber teilweise auch an externe Investoren veräußert. VEB Kombinat "Rewatex" Berlin Auf Beschluss des Ost-Berliner Magistrats vom 18. November 1966 wurde zum 1. Januar 1968 der "VEB Vereinigte Wäschereien Berlin" gegründet. Ziel war es, auf diese Weise die Bevölkerung und die innerstädtischen Dienstleister, wie Hotels, Restaurants und sonstige Einrichtungen, besser mit schrankfertiger Haushaltswäsche und chemischen Reinigungsleistungen zu versorgen. Kern des neu geschaffenen Betriebs waren die Unternehmensteile der 1832 in Berlin gegründeten und 1873 nach Köpenick verlegten Wäscherei W. Spindler.
Vor dem Hintergrund eines Beschlusses des Sekretariats des Zentralkomitees der SED vom Februar 1981 zur Erhöhung der Konsumgüterproduktion und Verbesserung der Dienstleistungen kam es im selben Jahr zur Bildung von volkseigenen Kombinaten in der bezirksgeleiteten Industrie und der örtlichen Versorgungswirtschaft (ÖVW). In diesem Zusammenhang wurde zum 1. Juli 1981 neben dem "VEB Kombinat Stadtwirtschaft Berlin" und dem "VEB Kombinat Dienstleistungen Berlin" der "VEB Kombinat ‚Rewatex' Berlin" durch Zusammenschluss des inzwischen VEB Rewatex genannten Wäschereibetriebes mit dem Werk Buch gebildet. Der neu geschaffene Betrieb beschäftigte anfänglich knapp 3.000 und zuletzt rund 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahre 1992 wurde das kurz nach der Wende in REWATEX AG umfirmierte Unternehmen von der Kölner Larosé Hygiene-Service-GmbH übernommen.
Standort: Berlin / Germany
Architekt: /
Fotograf: Denny Müller
Status: zurückgebaut
Quelle: Landesarchiv Berlin
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Finsterwalde wuchs mit der Tuchindustrie vom idyllischen Ort zu einer wichtigen Manufakturenstadt in der Lausitz. Am Standort Brunnenstraße wurden 1886 die ersten Bauten der einzigen koswigschen Volltuchfabrik in der Region errichtet. Am Standort wurden hochwertige Tuche gefertigt, die neben der Republik auch ins Ausland verkauft wurden. Bis zu 650 Arbeiter an 270 Webstühlen, waren um 1929 damit beschäftigt verschiedenste Stoffe herzustellen. Das Werk entwickelte sich in den Folgejahren zur größten Volltuchweberei.
Nach der Enteignung 1945 war Fabrik als VEB Feintuch Finsterwalde weitergeführt worden. Nach der Übernahme der Tuchfabrik durch die Treuhandanstalt kam es jedoch bald zur Stilllegung der Produktion mit der Folge der Arbeitslosigkeit für zahlreiche Textilarbeiterinnen, dem Verkauf des Inventars ins Ausland und dem Leerstand der Bauten.