Das Gemeinschaftsprojekt
360 Grad Panoramabilder
Lagepläne, Grundrisse
Wer den Durst der Gegenwart löschen will, muss aus dem Brunnen der Vergangenheit trinken.
Eine Welt voller Abenteuer vergessener Bauwerke und Ruinen, welche ihr Schweigen in Fotos hüllen. Lass Dich beeindrucken von den zum Teil denkmalgeschützten Bauwerken, die der gewaltbereiten und sinnlosen Zerstörung ausgesetzt sind.
Gewaltigen Anlagen aus unterschiedlichen Gründen prägen diese einzigartige Welt des Militärs, der Industrie oder sie sind einfach nur eine Versorgungseinrichtung. Wir finden sie überall, nur bleiben sie meist verborgen im Untergrund.
Dokumente sind stille Zeitzeugen eines Bauwerkes. Sie stellen einen Träger an Informationen zur Geschichte und den Hintergründen der jeweiligen Objekte dar und liefern somit historische Eindrücke in Form von verschiedene Schriftstücken.
Die sogenannten Landsberger Einkaufspassagen (LEP) mit diversen Einzelhändlern, einem Baumarkt, Pro Markt (Wegert), Reno Schuhgeschäft und REWE Mini Mal-Verbrauchermarkt wurde 1993 eröffnet. Das LEP verfügte über 750 Parkplätzen und war zu seiner Eröffnung vollvermietet. Im Abschnitt Lichtenberg Ost befinden sich etliche kleinere Einkaufszentren wie das Allee-Center (Nordseite).
Im Laufe der Zeit verliessen immer mehr Mieter diesen Standort an der Landsberger Allee 358. In den nachfolgenen Jahren hatte dieses Grundstück einen mehrfachen Eigentümerwechsel hinter sich. Die Fondsgesellschaft Winchester Luxemburg Investmentfond kaufte das Grundstück 2008 von der Hypo- Real-Estate Bank (HRE). Für alle bisherigen Planung und Ideen ein fünfgeschossiges Einkaufszentrum mit riesigen Verkaufs- und Büroflächen es keinerlei Nachfrage. Dadurch kam es jahrelang an der Landsberger Allee 358 zu keiner positiven Entwicklung und auch die letzten Mieter (MöbelMax und Rewe) gaben diesen Standort auf.
Das Bezirksamt und der Senat stellten eine neue Planung für das Grundstück auf. Das abgesperrte und ungenutzte Areal Landsberger Allee 358 sollte 2012 nach dem Vorhaben- und Erschließungsplan XVII-VE 2 des Bezirksamtes Lichtenberg seinen Status als „multifunktionales Zentrum mit Fachmärkten, Einzelhandel, Freizeiteinrichtungen, Gastronomie, Büro- und Dienstleistungseinrichtungen" verlieren.
Die Krieger Grundstück GmbH erwarb letztendlich ein Flurstück an der Landsberger Allee 358, um dort ein Einrichtungshaus mit 45.000 Quadratmeter Verkaufsfläche zu bauen.
Der Abriss von dem ehemaligen Büro- und Einrichtungshaus Möbel Max erfolgte im Frühjahr 2014. In den darauffolgenden Jahren wurden die Landsberger Einkaufspassagen (LEP) ebenfalls abgerissen
„Ankunft Berlin Schönefeld" .. hieß es für beinahe 60 000 Vietnamesen, die zwischen 1980 und 1989 zum Arbeiten in die DDR kamen.
„Abflug Berlin Schönefeld" ...hieß es für mehr als die Hälfte von ihnen, die das Land nach Ende ihres Arbeitsaufenthaltes verlassen mussten, vorzeitig nach Vietnam zurückgingen oder mit der deutschen Wiedervereinigung zu ihren Familien heimkehrten.
Neun Plattenbauten mit rund 1000 Wohnungen – der Komplex in der Gehrenseestraße war eines der größten Wohnheime dieser Art in der DDR. Seit Ende der 70er-Jahre war die DDR dringend auf Arbeitskräfte angewiesen. Sie bot jungen Menschen aus Mosambik, Angola, Kuba, Polen und Vietnam an, sich in der DDR als Facharbeiter zu qualifizieren, um anschließend für mehrere Jahre als preiswerte Arbeitskraft der maroden Planwirtschaft zur Verfügung zu stehen.
Der Einsatz von Vertragsarbeitern begann aber erst nach der Unterzeichnung des Regierungsabkommens zwischen der Sozialistischen Republik Vietnam und der DDR vom 11.April 1980. Auch Vietnam war an dem Abkommen interessiert, um der Arbeitslosigkeit in Vietnam entgegenzuwirken und um die Devisen zur Abzahlung der Staatsschulden zu erwirtschaften. So wurden von den DDR-Betrieben zwölf Prozent des Bruttolohns der Vertragsarbeiter einbehalten und an die vietnamesische Regierung überwiesen.
Mit der Vereinigung beider deutscher Staaten verblieben die Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiter zunächst in einem rechtlich ungeklärten Raum. Viele dieser Arbeitsverträge wurden jedoch im Zuge der "Wende" aufgelöst, da die zusammenbrechende ostdeutsche Wirtschaft die (Staats-)Verträge zwischen der DDR und Vietnam nicht mehr erfüllen konnte. Es kam zu Änderungsverhandlungen mit den Entsendestaaten, denen allerdings durch den am 18. Mai 1990 unterzeichneten Staatsvertrag über die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion der beiden deutschen Staaten enge Grenzen gesetzt waren. Vertragsarbeiter, die in ihre Heimat zurückkehrten, erhielten eine Entschädigung von 3 000 DM und freien Rückflug.
Da eine Vielzahl der Betriebe der DDR geschlossen wurde, sahen sich auch die Vertragsarbeiter kurz nach der Wende ganz überwiegend der Arbeitslosigkeit ausgesetzt. Viele nahmen aus diesem Grunde das Angebot war, in ihre Heimat zurückzureisen. Im Jahre 2008 hatte man angefangen die Häuser zu entkernen, indem Fenster ausgebaut worden sind. Seitdem diente das Gelände als illelage Müllhalde.
2017 wurde das Gelände an den schwäbische Immobiliendienstleister Accentro mit Sitz in Berlin verkauft. An der Gehrenseestraße plant die Accentro nun die vorhandenen Ruinen zu sanieren und aufzustocken – mit zum Paket des Projektentwicklers gehört auch der Bau eines Kindergartens und von öffentlichen Spielplätzen. Bis zum Jahr 2020 soll alles fertig sein.
Das Haus, das nur wenige Meter vom Schloss entfernt am Rande des Parks steht, nennt sich das Gästehaus der DDR-Regierung und wurde das vierstöckige Gebäude 1968 gebaut. Während hohe Staatsgäste wie Fidel Castro, Indira Gandhi, Willy Brandt und Michail Gorbatschow im Schloss Schönhausen übernachteten, zogen ihre Mitarbeiter und das Sicherheitspersonal ins nachliegende Gästehaus. Damit sich die Gäste wohlfühlen, wurde es üppig ausgestattet und nobel eingerichtet. Namhafte Künstler, darunter Metallbildhauer und Innenarchitekten gestalteten das Gebäude repräsentativ. Der Maler Walter Womacka entwarf ein Keramikwandbild an der Gartenfassade.
Am überdachten Hauseingang hängt sein Wandbild "Tauben und Weltkugel". Mit getönten Scheiben, Glaswänden im Innern, einer großen Empfangshalle sowie Restaurants und Bars sollte das Gebäude modern und weltoffen wirken. Es gab dort Empfänge, Konferenzen und Filmvorführungen. Nicht zuletzt darum geniesst das Gebäude heute Denkmalschutz.
Auch nach der Wende schien die Zukunft zunächst sicher zu sein, jedoch blieb es nur bis 1995 ein Hotel. Danach ging es an die Verwaltung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). 2006 erwarb ein Investor aus Werder Brandenburg (Peter Haase) die Liegenschaft und scheiterte mit dem Wiederaufbau eines Hotel an den Denkmalschutzauflagen und den damit hohen Kosten. Infolgedessen änderte der Eigentümer seine Pläne und wollte Eigentumswohnungen entstehen lassen.
Mehrmals forderte das Denkmalamt den Eigentümer auf, das Gebäude vor dem Verfall zu schützen. Seitdem befanden sich Metallplatten zum Schutz vor den Fenstern und Türen. Die Terraplan aus Nürnberg erwarb den Bau 2011 und stellte überraschende Pläne zum Umbau in ein Wohnhaus mit 39 Einheiten vor. Eine große Herausforderung bestand für die Potsdamer Architekten Eric van Geisten und Georg Marfels darin, die Denkmalschutzauflagen und die Brandschutzauflagen mit den bautechnischen Gegebenheiten in Einklang zu bringen.
Standort: Berlin / Germany
Eigentümer:Terraplan Grundstücksentwicklungsgesellschaft
Architekt: Walter Schmidt
Fotograf: Denny Müller
Status: saniert
Stand: 2018
Quelle: Deutsche Bauzeitung 30.11.2014 - Bauen im Bestand: Projekte - db 09|2014 Falk Jaeger
Inhalt nicht verfügbar
Inhalt nicht verfügbar
Inhalt nicht verfügbar
Das 1969 nach den Plänen des Bauingenieurs Ulrich Müther errichtete Ausstellungszentrum im Magdeburger Kulturpark Rotehorn besteht aus der als »Hyparschale« bezeichneten Mehrzweckhalle, vier Leichtbauhallen und 3000 m² Freifläche. Das Gebäude steht seit 1990 unter Denkmalschutz.
Die Stahlbetondecke der Hyparschale ist selbsttragend, besteht aus vier hyperbolischen Paraboloiden, je 24x24 m, die eine Grundfläche von 48 Meter überspannen. Auf der Dachfläche der Stahlträger wurde Spritzbeton aufgetragen. Die Lasten der vier Dachschalen werden als Schrägstützen zum Erdboden hin geführt, daher ist die Außenfläche stützenfrei und nahezu vollständig aus einer Copilit-Verglasung. Architekturkritiker belegen diese Bauweise mit den Attributen filigran, leicht und schwerelos. Das Konstruktionsprinzip entspricht dem Teepott Warnemünde, der ehemaligen Großgaststätte Ahornblatt in Berlin und dem Restaurant Ostseeperle in Glowe auf Rügen. Unter anderem entstand 1972 auch die Gaststätte Panorama in Schwerin nach diesem Prinzip.
Das Gebäude hat mittlerweile einen erheblichen Sanierungsbedarf, eine Sanierung des Daches wird zwei Millionen Euro kosten. Seit 1997 ist die Halle baupolizeilich gesperrt. Ein Abriss konnte durch zwei Gutachten abgewendet werden. Im Jahr 2008 schrieb die Stadt 150 Investoren für einen Kauf an. Um die Hyparschale sanieren zu können, hält die Stadt Magdeburg erhebliche Mittel für die Dach- und Fassadensanierung bereit.
Im Juli 2012 gründete sich ein überparteilicher Magdeburger Verein, der sich die Rettung und eine weitere Nutzung der Hyparschale zum Ziel gesetzt hatte. Im November desselben Jahres veröffentlichte der Verein Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt (KWSA) eine Studie, welche die Hyparschale als Gründerzentrum für junge Unternehmer im Industriedesign, aus der Film- und Werbewirtschaft sowie Softwareprogrammierung vorschlägt. Die benachbarte Messehalle könne ebenfalls dazu genutzt werden.
Im September 2013 beschloss der Magdeburger Stadtrat eine Sanierung des Dachs und der Dachstützen für 1,8 Mio. Euro. Eine Suche nach Investoren sollte wieder aufgenommen werden. Studierende der Magdeburger Universität und der bayerischen Hochschule Rosenheim entwickelten im Wintersemester 2013/14 neue Nutzungskonzepte und Geschäftspläne für die Hyparschale. Neben einer sportlichen Nutzung wurden vor allem zwei kulturelle Konzepte als Kunst- und Designzentrum für Kreative oder als wissenschaftliches Museum und Experimentierfeld ähnlich dem phæno intensiv diskutiert. Im Februar 2014 wurden die Ergebnisse in der Ausstellung „HyparAktiv“ im City-Carre Magdeburg vorgestellt.
Bei einer neuen Ausschreibung im Frühjahr 2016 war die AOC Immobilien AG aus Magdeburg der einzige Bieter und plante für 7,8 Millionen Euro die Sanierung, den Ein- und Anbau von Büros sowie eine öffentliche Nutzung mit Café. Am Ende wies der Geschäftsplan eine Finanzierungslücke über 1,6 Millionen Euro auf. Daher lehnte im Oktober 2016 der Stadtrat den Verkauf der Hyparschale an die Bieterfirma ab. Oberbürgermeister Lutz Trümper gab am 8. Juni 2017 auf einer Stadtratssitzung bekannt, dass er sich nun für eine Übernahme der Sanierung durch die Stadt Magdeburg einsetze. Die dazu bereitgestellten Mittel in Höhe von 1,7 Mio. € sollten für die Reparatur des Dachs und für die Sicherung der Statik verwendet werden. Die benachbarten Messehallen wurden zwischenzeitlich abgerissen.
Am 8. August 2018 stellten OB Trümper und Heinz Ulrich, Leiter des Kommunalen Gebäudemanagements der Stadt Magdeburg, den Sanierungsplan für die Magdeburger Hyparschale der Öffentlichkeit vor. Demnach ist vorgesehen, insgesamt 16,9 Millionen Euro für die vollständige Sanierung und den Umbau aufzuwenden. Das Ziel ist, eine moderne Veranstaltungsstätte für Tagungen, Kongresse und kulturelle Ereignisse für 200 bis 500 Teilnehmer anbieten zu können. Bauplaner ist das Hamburger Architekturbüro gmp. Da zunächst nur rund 5 Millionen Euro dafür zur Verfügung stehen, muss der Baubeginn auf das Frühjahr 2019 verschoben und die Bauzeit bis zum Herbst 2021 ausgedehnt werden, um in die Möglichkeit weiterer, jedoch begrenzter Fördermittel zu gelangen.
Standort: Sachsen-Anhalt / Germany
Eigentümer: Stadt Magdeburg
Bauherr: Stadt Magdeburg
Architekt: Ulrich Müther
Fotograf: Denny Müller
Status: Leerstand
Stand: 2018
Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-H0929-0018-001 / CC-BY-SA 3.0 Ritter, Steffen, Wikimedia Foundation Inc.
Inhalt nicht verfügbar
Inhalt nicht verfügbar
Inhalt nicht verfügbar