Das Gemeinschaftsprojekt
360 Grad Panoramabilder
Lagepläne, Grundrisse
Wer den Durst der Gegenwart löschen will, muss aus dem Brunnen der Vergangenheit trinken.
Eine Welt voller Abenteuer vergessener Bauwerke und Ruinen, welche ihr Schweigen in Fotos hüllen. Lass Dich beeindrucken von den zum Teil denkmalgeschützten Bauwerken, die der gewaltbereiten und sinnlosen Zerstörung ausgesetzt sind.
Gewaltigen Anlagen aus unterschiedlichen Gründen prägen diese einzigartige Welt des Militärs, der Industrie oder sie sind einfach nur eine Versorgungseinrichtung. Wir finden sie überall, nur bleiben sie meist verborgen im Untergrund.
Dokumente sind stille Zeitzeugen eines Bauwerkes. Sie stellen einen Träger an Informationen zur Geschichte und den Hintergründen der jeweiligen Objekte dar und liefern somit historische Eindrücke in Form von verschiedene Schriftstücken.
Das Eierhäuschen war ein beliebtes Berliner Ausflugslokal gegen Ende des 19. Jahrhunderts und ist der Schauplatz eines Kapitels des Romans „Der Stechlin" von Theodor Fontane. Es befindet sich am Rande des Plänterwalds direkt am Ufer der Spree. Über die Entstehung des Namens des Lokals gibt es zwei Theorien: Entweder weil der Wächter der Ablage nebenbei Eier an die Spreeschiffer verkaufte, oder weil der Preis bei einem örtlichen Ruderwettbewerb aus einem Schock Eier bestand, wurde die Spreeschönheit so sonderbar benamst, wie es bei Fontane heißt. 1837 entstand das Gasthaus zum Eierhäuschen.
Nach mehreren Bränden in den Jahren 1890 bis 1892 wurde der heute noch erhaltene Backsteinbau errichtet und 1902 um eine Veranda und ein Saal erweitert worden. 1970 - 1973 erfolge dann die Rekonstruktion und Umbau mit Unterstützung des Rates des Stadtbezirks Treptow. Als hinderlich für eine Reaktivierung des Eierhäuschens erweist sich die noch aus Zeiten des VEB Kulturparks fortbestehende Zuordnung der Gaststätte zur Liegenschaft Spreepark, obwohl sie außerhalb dessen Einzäunung liegt.
Für das stark sanierungsbedürftige denkmalgeschützte Gebäude sollte 2014 durch das Land Berlin und den Bezirk Treptow-Köpenick ein gemeinsames Nutzungskonzept mit dem landeseigenen Spreepark gefunden werden. Bisher nur notdürftig vor weiterem Verfall gesichert, stellte der Berliner Senat ab 2015 zehn Millionen Euro „für Investitionen auf dem Gelände des Spreeparks und hier insbesondere für die Sanierung des sogenannten Eierhäuschens“ bereit.
Ende des Jahres 2015 wurde mit konkreten Planungen und ersten Arbeiten durch die Senatstochter Grün Berlin begonnen. Von der Gesamtsumme entfallen nach dem Willen des Berliner Finanzsenators Matthias Kollatz-Ahnen sieben Millionen auf das ehemalige Ausflugslokal, das seine ursprüngliche Gestalt zurückerhält. Im 2. Quartal 2018 soll die bauliche Sanierung/Wiederherstellung abgeschlossen werden.
Nach Wiedereröffnung wird das Gebäude als Residenz für Künstler genutzt, die zugleich hier temporäre Kunstwerke für den Park erschaffen sollen.
Standort: Berlin / Germany
Eigentümer: Land Berlin
Bauherr: Magistrat von Berlin (Stadtverwaltung)
Architekt: Frobenius, Karl
Fotograf: Denny Müller
Status: Sanierung
Stand: 2017
Quelle: Hinkefuß, Walter/ Kulturpark Berlin, in Zs. dt.arch..9/1970 / Seite 525-529, Klinkott, Manfred, Die Backsteinbaukunst der Berliner Schule, Bln. 1988, Frobenius (Pers.-reg.)Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Hauptstadt Berlin II, Bln. 1987 / Seite 359f ,382-383, Berlin und seine Bauten, Verlag Wilhelm Ernst & Sohn 1896Wikimedia Foundation Inc.
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Der einstige DDR-Vorzeigebau steht seit mehr als zehn Jahren leer. Die Berliner Niederlassung TLG Immobilien sind die Eigentümer von dem 6,3 Hektar großen Rand-Grundstückes des Sportforums. 2002 plante eine Unternehmensgruppe ein hochkarätiges Ensemble mit Mehrzweck- und Tennishallen, Badminton-, Bowling- und Squash-Anlagen, Fitness-Center und Restaurants. Kosten: 50 Millionen Euro.
Das Unternehmen Leicher GmbH & Co Beteiligungs-KG Bernau ging dieser Zeit in die Insolvenz. Berlin gehören seit 1998 die übrigen knapp 50 Hektar des Sportforum-Geländes, darunter alle 25 Sportstätten. Seit der Wende flossen schon fast 100 Millionen Euro in die Sanierung des von Europas größtem Sport- und Trainingszentrum, für das 1954 Baubeginn war.
Der SC Dynamo Berlin war ein DDR-Sportclub, der von 1954 bis 1991 existierte. Er war ein Zentrum leistungssportlicher Förderung der Sportvereinigung Dynamo (Sportvereinigung des Ministeriums des Innern/Polizei und des Ministeriums für Staatssicherheit). Der SC Dynamo Berlin nutzte einen großzügigen, noch heute existierenden Sportkomplex in Berlin-Alt-Hohenschönhausen, das sogenannte Sportforum (auch Dynamo-Sportforum) mit Leichtathletikstadion, Turnhallen, Schwimmhalle, Rollschuhbahn, Eishockeyhalle, Eisschnelllaufbahn, und Radrennbahn.
In den Jahren 2007-2008 diente die Anlage als Filmkulisse für die Sat1 Serie "GSG 9 - Ihr Einsatz ist ihr Leben", welche aus 25 Episoden a 2 Staffeln bestand. Aufgrund niedriger Quoten wurde die Serie schnell eingestellt. Das Bundeseinsatzkommando - kurz BEK - ist die in der 1. Staffel der TV-Serie etwas merkwürdigerweise aufgetauchte Kommandoeinheit der Bundespolizei und damit der fiktive, bundespolizeiliche Gegenpart zum Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr. Für die Dreharbeiten wurde das alte Kongresszentrum am Weißenseer Weg umgebaut und diente in der Serie als das Lagezentrum der "GSG "9.
Die Berufsausbildung in der ehemaligen DDR erfolgte zum größten Teil in Betriebsberufsschulen und kommunalen Berufsschulen. In der DDR gab es 1989 etwa 330 Betriebsberufsschulen und 380 Betriebsschulen. Sie waren staatliche Bildungseinrichtungen in den Betrieben und realisierten den theoretischen Unterricht in den Unterrichtsräumen der Berufschule und den berufspraktischen Unterricht in den Lehrwerkstätten.
Eine andere Form der Berufsausbildungseinrichtungen war die Kommunale Berufsschule gewesen. Sie war eine staatliche Bildungseinrichtung, die den jeweiligen Rat des Kreises unterstand.
In der DDR gab es ca. 245 solcher Einrichtungen. Dort erhielten Lehrlinge aus der Industrie, Landwirtschaft, aus kaufmännischen und dienstleistenden Bereichen theoretischen Unterricht, deren Betriebe nicht über eine Berufsschule verfügten. Auch Lehrlinge aus dem genossenschaftlichen und privaten Handwerk wurde in diesen Schulen der theoretische Unterricht erteilt.
Die Landgemeinde Preußen erwarb 1904 vom Papierfabrikanten Max Krause das Gelände. Der Gemeindevorsteher Buhrow, der Gemeindebaurat Richard Blunck und die Bäderkommission trieben die Arbeiten voran, so dass die Bauzeit nur anderthalb Jahre betrug und am 08. Juli 1908 eröffnet wurde. Man war sich in der größten Landgemeinde Preußens durchaus darüber bewusst, mit dieser Einrichtung der benachbarten Hauptstadt um einiges voraus zu sein. Es entstand eine Schwimmhalle mit einem stattlichen Bassin von 21 mal 9 Metern aus marmorgefaßten Überläufen, in das man über eine breite ebenso marmorne Treppe hin einschreiten konnte oder man sprang unter der gegenüberliegenden Kuppel über ein Sprungbrett in 2,80 m Tiefe ins Wasserbecken.
Das Stadtbad verfügte über eine Wannen- und Brauseabteilung, die mit ihrem russisch-römischen Bad, mit ihren elektrischen Lichtbädern, Massagebänken und Therapiekabinen vom Feinsten war und außerdem modernstem Standard entsprach. Ursprünglich war noch ein zweites Becken für Frauen vorgesehen, welches jedoch aus Kostengründen nicht verwirklicht wurde . 1913 bekam das Stadtbad dafür eine Heilbäderabteilung für Frauen.
In der Hungersnot während des 1.Weltkrieges wurde das Stadtbad 1916 zur Nutzung als Lebensmitteldepot geschlossen und mit der Schaffung von Groß-Berlin rückte die im Bezirk nach wie vor beabsichtigte Erweiterung des Stadtbades außerhalb der Prioritätensetzung des Magistrats. 1919 ging der Betrieb in der Heil-und Wannenabteilung und ein Jahr später im Hallenbad weiter. Das Stadtbad erhielt 1928-1931 eine Erweiterung eines viergeschossigen Vorderhauses, in dem sich ein Friseur, die Bäderverwaltung und Wohnungen befanden. Zu einer erneuten Schließung, aufgrund von Kohlemangel, kam es zwischen 1940 und 1944. Das Jugendstilschwimmbad steht seit 1982 unter Denkmalschutz und wurde 2002 geschlossen.
Noch heute lässt sich der sakrale Charakter der Schwimmhalle mit ihrer kuppelförmigen Apsis nachfühlen. Wassertiere schmücken die kunstvoll geschmiedeten Geländer. Ein besonderes Erlebnis vermittelte das russisch-römische Bad. Sein Tauchbeckenraum mit römischen Rundbögen, Wandmosaiken und kunstvoll verzierten Säulen ist das Schmuckstück der Anlage. Alles ist in einem sehr guten Zustand. Gabriele Berger erwarb das Stadtbad Steglitz im Jahre 2004, und seitdem fanden hier Kulturveranstaltungen statt. So sorgten Konzerte, Ausstellungen, Führungen und Lesungen für ein Hauch an Leben im ehemaligen Stadtbad.
Am 31. Dezember 2014 fiel der letzte Vorhang für das Clubtheater Berlin im Stadtbad Steglitz. Die Ära als Theaterspielstätte endete damit.
Standort: Berlin / Germany
Eigentümer: BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH
Bauherr: Gemeinde Steglitz
Architekt: Blunck, Richard / Freymueller, Fritz
Fotograf: Denny Müller
Status: Leerstand
Quelle: Bauwelt 22 (1931) 5 / Seite Beilage S. 3, "Bäderbau in Berlin" Uta Maria Bräuer, Jost Lehne / Wikimedia Foundation Inc.
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