Das Gemeinschaftsprojekt
360 Grad Panoramabilder
Lagepläne, Grundrisse
Wer den Durst der Gegenwart löschen will, muss aus dem Brunnen der Vergangenheit trinken.
Eine Welt voller Abenteuer vergessener Bauwerke und Ruinen, welche ihr Schweigen in Fotos hüllen. Lass Dich beeindrucken von den zum Teil denkmalgeschützten Bauwerken, die der gewaltbereiten und sinnlosen Zerstörung ausgesetzt sind.
Gewaltigen Anlagen aus unterschiedlichen Gründen prägen diese einzigartige Welt des Militärs, der Industrie oder sie sind einfach nur eine Versorgungseinrichtung. Wir finden sie überall, nur bleiben sie meist verborgen im Untergrund.
Dokumente sind stille Zeitzeugen eines Bauwerkes. Sie stellen einen Träger an Informationen zur Geschichte und den Hintergründen der jeweiligen Objekte dar und liefern somit historische Eindrücke in Form von verschiedene Schriftstücken.
Die zwischen 1898 und 1930 von der Landesversicherungsanstalt Berlin errichteten Arbeiter-Lungenheilstätten Beelitz-Heilstätten bildeten einen der größten Krankenhauskomplexe im Berliner Umland. Es ist ein denkmalgeschütztes Ensemble von 60 Gebäuden auf einer Gesamtfläche von ca. 200 ha.
In zwei Bereichen nördlich der Bahnlinie entstanden die Lungenheilstätten, in den beiden südlich gelegenen Bereichen die Sanatorien zur Behandlung nicht ansteckender Krankheiten. Die Bereiche waren jeweils nach Geschlechtern getrennt: westlich der Landstraße die Frauen-Heilstätten und -Sanatorien, östlich derselben die Männer-Heilstätten und -Sanatorien. Ebenso lagen Betriebsgebäude, in denen überwiegend Frauen beschäftigt waren, westlich und solche, in denen überwiegend Männer beschäftigt waren, östlich.
Die erste Bauphase erfolgte 1898 bis 1902 unter den Architekten Heino Schmieden und Julius Boethke (1864–1907). In der zweiten Bauphase 1908 bis 1910 wurde die Bettenzahl von 600 auf 1200 erhöht. Der Architekt war Fritz Schulz, der auch in der dritten Bauphase 1926-30 verantwortlich war. Das zu den Heilstätten gehörende Heizkraftwerk wurde schon 1903 mit Kraft-Wärme-Kopplung betrieben und ist heute ein technisches Denkmal. Die Gebäudehülle des sogenannten Heizhauses Süd mit dem erhaltenen Maschinensaal und dem Wasserturm wurde durch den Eigentümer, den Landkreis Potsdam-Mittelmark, mit EU-Fördermitteln umfassend saniert.
Im Ersten und Zweiten Weltkrieg dienten die Beelitz-Heilstätten als Lazarett und Sanatorium für erkrankte und verwundete Frontsoldaten. Unter den rund 17.500 Rekonvaleszenten, die zwischen 1914 und 1918 in Beelitz untergebracht wurden, befand sich vom 9. Oktober bis zum 4. Dezember 1916 auch der Gefreite Adolf Hitler.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, in dem die Heilstätten teils schwer beschädigt wurden, wurde das Gelände von der Roten Armee 1945 übernommen. Die Heilstätten dienten bis 1994 als das größte Militärhospital der sowjetischen Armee außerhalb der Sowjetunion. Es war auch ab Dezember 1990 der Aufenthaltsort des an Leberkrebs erkrankten Erich Honecker, bevor er und seine Frau Margot am 13. März 1991 nach Moskau ausgeflogen wurden.
Einige Gebäude wurden inzwischen saniert und durch neue Gebäude ergänzt. Es wurde eine neurologische Rehabilitationsklinik, ein Parkinson-Fachkrankenhaus sowie eine Rehabilitationsklinik für Kinder eingerichtet. Ein Teil in Bahnhofsnähe wurde mit Einfamilienhäusern bebaut. Als Folge der Insolvenz der Eigentümergesellschaft im Jahr 2001 ist die weitere Neunutzung des übrigen Geländes inzwischen ins Stocken geraten.
Auch die Sanierung der Denkmalsubstanz wurde weitgehend eingestellt. Ein großer Teil der sehenswerten Anlage verfällt inzwischen und ist vom Vandalismus stark beschädigt. Die Mischung aus ungewöhnlicher Architektur und Verfall macht die Heilstätten zu einem beliebten Motiv für Filmproduktionen, neben zahlreichen Fernseh- und Studentenfilmen wurden auch Teile von Polańskis Der Pianist, Wolfgang Beckers Krankes Haus, Operation Walküre mit Tom Cruise und anderer Spielfilme in den Heilstätten gedreht.
Standort: Brandenburg / Germany
Eigentümer: Grundstückseigentümers HPG Projektentwicklungs GmbH
Bauherr: Landesversicherungsanstalt Berlin
Architekt: Heino Schmieden / Julius Boethke Fritz Schulz, Paul Stanke, Egon Eiermann
Fotograf: Denny Müller / Hannes Hensel (Panoramen)
Status: Teilnutzung / Sanierung
Stand: 2018
Quelle: Wikimedia Foundation Inc.
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Unter Heilanstalten in Berlin-Buch sind mehrere Krankenhäuser und Heime im Berliner Ortsteil Berlin-Buch zusammengefasst, die zwischen 1898 und 1930 unter der Leitung des Berliner Architekten und Stadtbaurates Ludwig Hoffmann entstanden. Zu dem Komplex gehörten zwei Lungensanatorien, ein Alters- und Pflegeheim und zwei psychiatrische Kliniken. Hoffmann baute noch diverse Einzelbauten: eine Zentrale für Beleuchtung, Heizung und Wasserversorgung der Heilanstalten, mehrere Wohnhäuser, Verwaltungsgebäude sowie einen Anstaltsfriedhof. Das letzte Projekt war die Anlage einer Wohnsiedlung für das Krankenhauspersonal. Seit 2012 befindet sich das Gelände in der Umwandlung zum Wohnquartier.
Als erstes Sanatorium auf dem Gelände nördlich von Alt-Buch entstand das Lungenkrankenhaus unter der Bezeichnung „Heimstätte für Brustkranke“. Hier sollten nach den Plänen 150 männliche Tuberkulosepatienten aufgenommen und versorgt werden. Diese Krankheit breitete sich um 1900 in den Städten besonders in den sozial unteren Bevölkerungsschichten massiv aus und eine Isolierung der Betroffenen und umfangreiche Behandlungen mit Liegekuren abseits der Stadt in frischer Luft brachten gute Heilerfolge. Die Heimstätte für Brustkranke war das erste Sanatorium, welches für diesen Zweck neu errichtet werden sollte, hinzu kamen weitere Behandlungszentren in ehemaligen Herrenhäusern, die im Besitz der Stadt waren. Die Planungen für diesen Gebäudekomplex dauerten von 1899 bis 1901 und die Bauzeit bis 1903.
Neben Ludwig Hoffmann waren vor allem der Bildhauer August Vogel sowie der Maler Franz Naager an dem Bau beteiligt. Bereits während der Planungen forderte die Stadtverordnetenversammlung die „Vorlage eines vereinfachten Fassadenentwurfs und der dadurch entstehenden Minderkosten.“ Beim Krankenhaus handelt es sich um einen T-förmigen Bau mit drei Gebäudeflügeln, der einem neobarocken Schloss nachempfunden werden sollte. Die Vorderseite weist dabei nach Süden. An der Rückseite des hervorgehobenen Mittelbaus schließt sich ein schmaler Trakt an, der als Küchentrakt geplant wurde. Der Hauptbau ist lang gestreckt, wobei den Krankenzimmern im hinteren Teil mehrere Liegehallen vorgelagert wurden. Der zentrale Teil sowie beidseitig die Seitenbauten treten ein wenig aus dem Gesamtgebäude hervor. Dies dient neben der Optik vor allem auch der besseren Verteilung des Sonnenlichts und der Frischluft, da auch hier Liegehallen eingeplant waren. Der Mittelrisalit ist leicht höher gebaut und mit einem Mansardenwalmdach ausgestattet.
Neben dem Hauptgebäude gehören zum Lungensanatorium ein Pförtnerhaus, ein Beamtenwohnhaus und weitere Liegehallen, der Gesamtkomplex liegt in einer Parklandschaft. Unter dem Namen „Waldhaus Buch“ diente das Gebäude lange Zeit weiterhin als Lungenklinik. 1965 wurden zwei Flachbauten angebaut.
Die Gesamtanlage steht unter Denkmalschutz. Heute steht das Gebäude leer und soll im Auftrag der Senatsverwaltung in Zukunft restauriert werden.
Standort: Berlin / Germany
Eigentümer: Land Berlin
Bauherr: Magistrat Berlin
Architekt: Ludwig Hoffmann, Speer & Ostertag
Fotograf: Wesenstein
Status: Leerstand
Stand: 2018
Quelle: Ludwig Hoffmann, 1983Bau- und Kunstdenkmale Berlin II, Berlin 1987Hoffmann, L., Neubauten der Stadt Berlin, Bd. 4, 1905Schmitz, Hermann/ Ludwig Hoffmanns Wohlfahrtsbauten der Stadt Berlin, Berlin 1927 / Seite 91f., Wikimedia Foundation Inc.
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