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"Lost Places"

Eine Welt voller Abenteuer vergessener Bauwerke und Ruinen, welche ihr Schweigen in Fotos hüllen. Lass Dich beeindrucken von den zum Teil denkmalgeschützten Bauwerken, die der gewaltbereiten und sinnlosen Zerstörung ausgesetzt sind.

"Underground"

Gewaltigen Anlagen aus unterschiedlichen Gründen prägen diese einzigartige Welt des Militärs, der Industrie oder sie sind einfach nur eine Versorgungseinrichtung. Wir finden sie überall, nur bleiben sie meist verborgen im Untergrund.

"Zeitgeschichte"

Dokumente sind stille Zeitzeugen eines Bauwerkes. Sie stellen einen Träger an Informationen zur Geschichte und den Hintergründen der jeweiligen Objekte dar und liefern somit historische Eindrücke in Form von verschiedene Schriftstücken.

Krausenhof

Einst lag an der Ecke Leipziger, Jerusalemer und Krausenstraßeder in Berlin der Dönhoffplatz, welcher nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 vom Stadtplan verschwand. Alexander Graf von Dönhoff (1683-1742) war Kommandant von Berlin und mit der Bebauung des Platzes beauftragt. Zu seiner Zeit entstanden hier barocke Wohnhäuser. Sie wurden um 1900, bis auf dem so genannten Krausenhof, abgerissen, um Platz zu schaffen für die typischen Geschäftshäuser der Friedrichstadt. Im Auftrag von Kommerzienrat A. Vensky und Fabrikbesitzer H. Brecht wurde 1911 das Gebäude von Hermann Dernburg und Hofbaumeister Albert Bohm erbaut. Die Fassade ist traditionell und zeigt eine typische zweigeschossige Bogenstellung aus rustiziertem Sandstein, mit den Köpfen historischer Kaufleute auf den Schlusssteinen. Die Namensgebung entstand, durch das Tragen von Halskrausen der an der Fassade angebrachten Büsten.

Der Krausenhof ist ein Gebäudekomplex mit zwei großen Innenhöfen als Eisenskelettbau errichet worden. Zur Krausenstraße hin stehen zwei Vorderhäuser, zur Schützenstraße hin ein Quergebäude. Seitenflügel verbinden Vorderhäuser und Quergebäude, dazwischen liegen die Höfe. Zunächst dominierten in diesem Gebäude Textilbetriebe. Bald schon machte sich die Nähe des Berliner Zeitungsviertels mit seinem Zentrum in der Kochstraße bemerkbar, und "Anzeigen-Expeditionen" sowie Nachrichtenagenturen richteten im Krausenhof ihre Büros ein. 1933 gehörte das Haus dem Pressezaren der Weimarer Republik, Alfred Hugenberg, und die Universum Film AG (Ufa), die seit 1927 zum Hugenbergkonzern gehörte, nutzte es als Hauptverwaltung. Der Krausenhof war während der Nazizeit ein Zentrum der deutschen Filmindustrie.

Am Ende des Krieges hat das Gebäude schwer unter starkem Beschuss gelitten. Nach der Wiederherstellung war die Sandsteinverkleidung der oberen Etagen durch Putz ersetzt, das Haus um ein Geschoss erhöht und im Inneren beinahe nichts mehr aus der Vorkriegszeit erhalten. Nachdem 1945 die Ufa im Rahmen der Entnazifizierung aufgelöst worden war, befand sich kurzzeitig die Hauptverwaltung der DEFA im Krausenhof. Im Jahre 1953 waren die Gebäudeteile Sitz der Landwirtschaftsakademie der DDR.

Nach der Wende bis 2003 saß hier das Landesdenkmalamt. Das Gebäude ist als Baudenkmal gelistet. Das Land Berlin hat den Krausenhof an die Comunithy Immobilien AG aus Düsseldorf verkauft und wurde danach umfassend saniert.


Standort: Berlin / Germany

Eigentümer: Comunithy Immobilien AG

Bauherr: Kommerzienrat A. Vensky und Fabrikbesitzer H. Brecht

Architekt: Hermann Dernburg, Albert Bohm

Fotograf: Wesenstein

Status: saniert

Stand: 2018

Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt OBJ-Dok-Nr.: 09035343, Der Krausenhof, Berlin - Bauwelt 2 (1911), Geschäftshaus Krausenhof - Berliner Architekturwelt 15 (1913), U. HeitmüllerWikimedia Foundation Inc.

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