Excelsiorbunker

Zivilschutzanlage (MZA) Excelsior-Gebäude

Gegenüber des Anhalter Bahnhofs befand sich von 1913 bis 1954 das „Excelsior". Mit 600 Zimmern, einem unterirdischen Heilbad, einer Bibliothek und Tunnelverbindungen zu den Bahnsteigen war das Excelsior das grösste seiner Zeit in Europa und eines der prunkvollsten Hotels. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, fiel das Hotel nach dem Krieg Brandstiftung zum Opfer. 1954 wurde der ehemalige Prachtbau endgültig abgerissen. Der sogenannte Excelsiortunnel wurde erst Mitte der 1980er Jahre im Zuge von Straßenbauarbeiten abgetragen. 1986 - 1972 lies die Firma Excelsior Tankstellen GmBH & Co KG den heutigen Gebäudekomplex zur Stresemannstrasse hin errichten. In Ihnen sind 500 Appartement-Wohnungen neben Geschäfts- und Gewerberäumen untergebracht. Die damalige Geschäftsführung der Excelsior GmBH entschied sich, aufgrund der weltpoltischen Lage, aus privaten Mittel nach den damaligen Zivilverteidigungsrichtlinien eine Zivilschutzanlage zu errichten.

Die Gesamtbaukosten sollten durch steuerliche Vergünstigungen minimiert werden. Leider sah die Praxis anders aus und die Excelsior GmbH konnte das Bauprojekt finanziell nicht mehr aufrechterhalten. Der Senat von Berlin war nun gezwungen die Vollendung des Bunkers vorzunehmen. Bunker die nachdem Zweiten Krieg errichtet werden dürfen nicht allein dem zivilen Personenschutz dienen, deshalb spricht man hier von einer (MZA) Mehrzweckanlage. Mehrzweckanlagen (MZA) in Berlin wurden für den Nichtbelegungsfall als Großgaragenkomplexe (Ku-damm-Karree, Excelsiorhaus) oder auch als U-Bahnhöfe (Siemensdamm, Pankstraße) errichtet. Der Schwerpunkt bei diesen Anlagen liegt im Trümmer- und Strahlenschutz.

Das Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) entschied sich nachdem Ende des Kalten Krieges die Anlagen 2010 für den Zivilschutz zu entwidmen. Die Wartung und Instandhaltung der Anlagen wurde bereits 2007 eingestellt. Die Anlage wurde 2017 zurückgebaut.

Der Bunker

Der Bunker wurde 1973 bis 1975 erbaut. Auf zwei Ebenen können bis zu 3100 Personen 14 Tage lang Schutz finden. Die Nutzfläche des Bauwerkes beträgt ca. 3000 m². Die obere Ebene ist als Schleusen-, Technik- und Versorgungsbereich ausgebaut. In der unteren Ebene befinden sich die Materiallager und die Aufenthaltsräume, welche im Nichtbelegungsfall als Parkhaus dienen. Im Ereignisfall würden die Schotts zum Schutz vor Schall- und Druckeinwirkungen, sowie Gasschutztore geschlossen werden. Das große Hauptschott hält einer Druckbelastung von 1000 kg/m² stand. Über eine im gesamten Bauwerk installierte Lautsprecheranlage können Informationen zur aktuellen Lage von der Bauwerksleitung an die Insassen weiter gegeben werden.


Technische Daten

Untergeschoss

  • Länge 1 64,20 m
  • Breite 1 32,00 m
  • Länge 2 53,90 m
  • Breite 2 39,40 m
  • Raumhöhe 3,10 m
  • Zwischendecke 0,30 m
  • Bodenplatte 0,40 m

Raumaufteilung

  • 3 Schutzräume a´1030 Personen
  • 3 Lagerräume

Erdgeschoss

  • Länge 33,10 m
  • Breite 27,30 m
  • Höhe 04,40 m
  • Raumhöhe 3,10 m
  • Zerschellschicht 1,00 m
  • Schutzkerndecke 0,30 m
  • Außenwandstärke 0,40 m

Raumaufteilung (18 Räume)

  • 2 Schleusen
  • Lüfterraum 1 und 2
  • Filterraum 1 und 2
  • Netzersatzanlagen
  • Wasserversorgung
  • Wasserbevorratung
  • WC Damen und Herren
  • Aufsichtsraum (Bunkerwart)
  • Sanitätsraum 1 und 2
  • Lager 1 und 2
  • Notküche

NEA Netzersatzanlage

  • 1 Dieselgenerator vom Typ Klöckner-Humboldt-Deutz
  • Verbrauch 50 Liter/Stunde
  • Kraftstoffvorratsbehälter 27000 Liter
  • Ölvorratsbehälter 200 Liter
  • Vorrat reicht für 18 Tage bei 80% Netzbelastung

Filteranlage

Filter für chemische, biologische und radioaktive Schadstoffe

  • Hersteller Firma GEAG
  • Typ R10
  • Luftstrom pro Stunde 600 m³

Wasserversorgung

  • Warmwasseraufbereitung bis 85 C°
  • Entkeimung durch Filter und UV
  • Tiefbrunnen ca. 60 m tief
  • obere Sauggrenze 28 m
  • Wasserbevorratung 12 m³

Standort: Berlin / Germany

Eigentümer: Berggruen Holdings

Bauherr: Bundesgesetzes über den Bevölkerungsschutz und den Zivilschutz

Fotograf: Denny Müller

Status: Leerstand nach Rückbau

Stand: 2018

Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

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