Dönitz Bunker "Koralle" Armee- und Divisionsgefechtsstände der GSSD
Das Objekt war zuerst als Marine-Nachrichtenschule gedacht und erhielt den Namen „Koralle“ erst später. Die Bauarbeiten begannen 1939 in einem stark bewaldeten Gebiet zwei Kilometer nordwestlich von Lobetal, nördlich von Bernau. Das Gelände gehörte ursprünglich zu den Hoffnungstaler Anstalten.
Der Dönitz-Bunker "Koralle" war Teil der Sendeeinrichtungen der deutschen Marine im Zweiten Weltkrieg. Aufgrund der immer größer werdenden Gefahr durch Fliegerbomben wurde beschlossen, die Führungszentrale des Oberkommandos der Kriegsmarine (OKM) aus Berlin in ein sichereres Gebiet zu verlegen. Am 30. Januar 1943 bezog es seinen Sitz im Lager Koralle. Wenig später wurde vor Ort auch die Hauptfunkstelle des Befehlshabers der U-Boote (BdU) eingerichtet. Damit liefen nun alle Nachrichtenverbindungen für den U-Boot-Krieg im bombensicheren Nachrichtenbunker der Station ein. Nach dem Vormarsch der Roten Armee und Einkesselung Berlins erging am 19. April 1945 der Befehl zur Verlegung in das Ausweichquartier Objekt Forelle bei Plön und acht Tage später nach Flensburg-Mürwik. Nach Kriegsende wurde ein Großteil der Anlage von sowjetischen Truppen gesprengt. Die Ruinen befinden sich noch an Ort und Stelle. Der Tiefbunker und Dönitz' Wohnhaus sind bis heute erhalten. Zur heutigen Zeit wurde der Bunker in ein Winterquartier für Fledermäuse umgestaltet. Finanziert wurde der Umbau, zu dem u. a. die Errichtung von Einflugschneisen und das Anbringen von Hohlblocksteinen gehört, von der Umweltstiftung „Euronatur" und dem Bundesumweltministerium.
Zur Person - Karl Dönitz Der 1891 in Berlin-Grünau geborene Karl Dönitz wurde 1910 Mitglied der Kaiserlichen Marine. Im Ersten Weltkrieg erhielt er mehrere Auszeichnungen. Während der Weimarer Republik machte Dönitz in der Reichsmarine Karriere und wurde 1928 zum Korvettenkapitän befördert. Ab 1935 wurde Dönitz mit dem Aufbau der neuen deutschen U-Boot- Waffe beauftragt und am 19. September 1939 zum Befehlshaber der Unterseeboote ernannt. Mit der von ihm entworfenen Taktik der U-Boot-Kriegsführung, alliierte Geleit- und Versorgungszüge in Rudeln anzugreifen, schadete er vor allem England, das stark auf den Nachschub über den Seeweg angewiesen war. Aufgrund seiner militärischen Verdienste ernannte Hitler Dönitz 31. Januar 1943 zum Großadmiral und Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine.
Nach dem Tod des »Führers« wurde Dönitz in den letzten Kriegstagen Reichspräsident und Oberbefehlshaber der Wehrmacht. In die Geschichte eingegangen ist Dönitz als derjenige, in dessen Auftrag Vertreter des Oberkommandos der Wehrmacht die bedingungslose Kapitulation des Dritten Reichs unterzeichneten. Der internationale Gerichtshof in Nürnberg verurteilte Karl Dönitz zu zehn Jahren Haft in Berlin-Spandau. Nach seiner Haftzeit lebte Dönitz in Hamburg-Aumühle und starb dort am Weihnachtstag 1989.
Standort: Brandenburg / Germany
Eigentümer: Brandenburgische Boden Gesellschaft für Grundstücksverwaltung- und verwertung mbH
Bauherr: Marine- Standortbauamt
Fotograf: Denny Müller
Status: Leerstand
Stand: 2018
Quelle: Stefan Best "Geheime Bunkeranlagen der DDR" / Wikimedia Foundation Inc.
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