Bahnbetriebswerk Pankow
Mit dem Bau des Rangierbahnhofs Pankow wurde der Personenbahnhof ebenfalls umgebaut erhielt im Zuge der Arbeiten einen Bahnsteig „nach Art der Berliner Stadtbahnstationen“. Bis 1916 wurde auf der Stettiner Bahn bis Bernau der Vorortverkehr vom Fern- und Güterverkehr getrennt. Das neue Gleispaar für den Fern- und Güterverkehr ging zwischen der bisherigen Strecke und dem Rangierbahnhof in Betrieb und war bei dessen Anlage baulich berücksichtigt worden.
Die bis 1920 selbstständige Gemeinde Pankow war beim Bau der Eisenbahn die nächste größere Siedlung an der Strecke nach Stettin. Obwohl dem Ort eine Bedeutung als Sommerfrische und Ausflugsziel nachgesagt wurde, befand sich der erste Halt im 18 Kilometer weiter entfernten Bernau. Erst am 15. Oktober 1880 wurde auch in Pankow ein Halt eingerichtet.Der Ortskern von Pankow lag nahezu einen Kilometer vom Bahnhof entfernt an der Chaussee nach Berlin. Das Bahnhofsumfeld lag somit in den Anfangsjahren der Eisenbahn weit außerhalb, wurde aber unter dem Einfluss des Bahnhofs bald besiedelt.
Der 24-ständige Rundschuppen und einem anfangs sechsständigem Ringlokschuppen an der Stettiner Bahn wurde am 1.Oktober 1893 errichtet. Gleichzeitig mit dem Rangierbahnhof wurde am 1. Oktober 1893 auch der Haltepunkt Pankow-Heinersdorf eröffnet, von dessen Empfangsgebäude aus ein Zugang zum Rangierbahnhof und dem Bahnbetriebswerk angelegt wurde. Seit dem 8.August 1924 erfolgt hier elektrischer S-Bahn-Betrieb.
Die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs waren für die Bahnhofsanlage gering. Zu den Zerstörungen zählte unter anderem das alte Bahnhofsgebäude an der Berliner Straße südlich der Ferngleise. Seit dem 3. Oktober 1954 heißt der Bahnhof ‚Berlin-Pankow‘. Das an den Bahnhof angrenzende Bahnbetriebswerk mit Wasserturm und Ringlokschuppen wurde Ende der 1990er Jahre stillgelegt. Auf dem ehemaligen Betriebsgelände befanden sich neben dem Verwaltungungsgebäude, Küchentrakt und dem Kulturraum zwei Drehscheiben für Loks. Ein Rundlokschuppen mit einer schnee- und eisfreien Drehscheibe (wettergeschützt) und der neueren als Ringlokschuppen mit einer außen liegenden Drehscheibe.
Der zu DDR-Zeiten bedeutende Güter- und Rangierbahnhof verlor nach der politischen Wende immer mehr an Bedeutung. Am 2. Juli 1997 wurde er endgültig stillgelegt. Bis 2007 wurden die gesamten Gleisanlagen und einige Gebäude abgerissen. Die alten Überführungen zum Rangierbahnhof wurden 2008 abgerissen.
Im Jahr 2009 wurde das 250.000 Quadratmeter große Areal vom Investor Kurt Krieger erworben, der dort ein Einkaufszentrum mit Möbelhaus sowie ein Parkgelände errichten will.