Städtisches Bürgerhaus-Hospital / Städtisches Krankenhaus für Geburtshilfe

Städtisches Bürgerhaus-Hospital

Neben dem Schlosspark, wurden um 1900 städtische Wohlfahrtseinrichtungen und Kliniken angesiedelt. Schrittweise entstand das "Städtische Bürgerhaus-Hospital". Als "Bürgerhäuser" oder "Bürgerhospitäler" wurden im 19. Jahrhundert Häuser bezeichnet, die zur Aufnahme von chronisch Kranken, den sogenannten "Siechen" dienten.

Von 1899 bis 1901 baute Paul Bratring das Siechenhaus mit dem Haupteingang von der Mollwitzstraße aus in Sichtziegelbauweise, Gartenanlagen von Ludwig Späth. Nach den ursprünglichen Plänen sollte das Gebäude den an der Mollwitzstraße angelegten Garten hufeisenförmig umfassen. Das Hauptgebäude wurde im Juli 1901 in Betrieb genommen und zunächst der Krankenhaus-Deputation unterstellt, bis 1904 das Krankenhaus Westend eröffnete. Im Jahr 1911 waren 110 Zimmer für 360 Insassen vorhanden.

1913 bis 1915 errichtete Heinrich Seeling den Erweiterungsbau an der Sophie-Charlotten-Straße mit 114 Betten für die Aufnahme von Waisen. Der am Heubnerweg geplante Bau, der das Hufeisen abschließen sollte, wurde aus Kostengründen aufgegeben. 1928-29 errichtete Rudolf Walter ein Asyl für Obdachlose als Haus 2 auf dem Gelände.

Ab 1933 wurde der Komplex zum Hospital. 1935 betrug die Kapazität 642 Betten, 1941 bereits 738 Betten. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage schwer beschädigt. 1944 wurden die bettlägerigen Patienten auf Dauer in den Kellern untergebracht, da man sie nicht bei jedem Bombenalarm dorthin bringen konnte. Für drei Wochen diente sie nach Kriegsende der russischen Besatzungsmacht als Kaserne und Lazarett. 1945 bis 1955 wurde die Anlage wieder aufgebaut. 1948 wurde auf dem Gelände ein Hörsaal für die Frauenklinik der Freien Universität errichtet, 1949 eine neue Operationsabteilung. Weitere Modernisierungen folgten.

Bis 1958 wurde die Frauenklinik der FU hier untergebracht. 1960 verfügte das Städtische Bürgerhaus über 550 Betten. Schrittweise wurde das Haus zur Klinik für Geriatrie. 1975 wurde das Städtische Krankenhaus für Chronisch- und Alterskranke Charlottenburg mit den Städtischen Krankenhäusern Wilmersdorfs zusammengeschlossen.

1984 wurde der gesamte Komplex mit insgesamt fünf Standorten in "Max-Bürger-Krankenhaus" umbenannt. Dieses hat hier seinen ersten Streichelzoo zur Unterstützung der Therapie älterer Menschen eingerichtet. 2001 übernahm Vivantes den Komplex als Klinik für Geriatrie. Nach der Verlagerung in das Wenckebach-Krankenhaus 2002 wurde das Haus geschlossen.


Städtisches Krankenhaus für Geburtshilfe

Die Stadt Charlottenburg beschloss 1907, im Anschluss an das Städtische Bürgerhaus-Hospital ein Städtisches Krankenhaus für Geburtshilfe zu bauen. Von 1911 bis 1913 wurde das Gebäude von Heinrich Seeling errichtet, der bereits die Erweiterungsbauten für das Rathaus Charlottenburg und für das Bürgerhaus geplant hatte.

Das Krankenhaus verfügte über 222 Erwachsenen- und 196 Säuglingsbetten. Kurz vor Kriegsende, 1945 erlitt vor allem das Verwaltungsgebäude schwere Kriegsschäden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm 1948 die Frauenklinik der Freien Universität das Krankenhaus, seit 1950 mit Poliklinik. 1945 bis 1955 wurde die gesamte Anlage wieder instand gesetzt. 1955 errichtete das Charlottenburger Hochbauamt unter der Leitung von Carl Mohr ein neues Operationshaus mit Keller, Erd- und zwei Obergeschossen mit Flachdach. Die FU betrieb die Frauenklinik bis 1996. Danach stieg die DRK-Schwesternschaft als Träger ein. Schon damals war der Umzug in die roten Klinkergebäude des einstigen FU-Klinikums am Spandauer Damm geplant. Danach wurde hier das "Frauengesundheitszentrum" eröffnet, danach Lehrstand.

Am 1. Juni 2001 wurde das letzte Kind in der Frauen- und Kinderklinik Pulsstraße der DRK-Schwesternschaft geboren. Jetzt heißt die neue Geburtsadresse DRK-Kliniken Westend am Spandauer Damm 130. Vier Häuser wurden dort für rund 35 Millionen Mark saniert und umgebaut, damit die Abteilungen für Geburtshilfe, Frauenheilkunde und Kinderwunschbehandlung Platz haben.


Standort: Berlin / Germany

Eigentümer: Zabel Property GmbH – Part of the JLL Group

Bauherr: Magistrat von Charlottenburg

Architekt: Bratring, Hans / Seeling, Heinrich

Fotograf: Denny Müller

Status: saniert

Stand: 2018

Quelle: Max-Bürger-Krankenhaus. Zum 100. Geburtstag von Max-Bürger 1885-1985, hrsg. v. Max-Bürger-Krankenhaus, Berlin 1985, Die gesundheitlichen Einrichtungen der königlichen Residenzstadt Charlottenburg. Festschrift, gewidmet dem 3. Internationalen Kongreß für Säuglingsschutz in Berlin, Berlin 1911 / Seite 16 und 82-83, Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, Wikimedia Foundation Inc.

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