VEB Kombinat Großhandel OGS (Berlin)
Ab dem 19. Jahrhundert befanden sich entlang der damaligen Landsberger Chaussee (Heute Landsberger Allee) in Berlin Gärtnereien mit dem Namen "Weisse Taube". Zu DDR-Zeiten gehörten diese zur Großgärtnerei LPG "Weiße Taube". Der Name "Weisse Taube" geht auf ein Chausseehaus/Poststation aus dem 19. Jahrhundert an der Landsberger Chaussee zurück, das sich ungefähr Höhe Liebenwalder/Siegfriedstraße befand. Eine Gartenkolonie in der Umgebung nennt sich noch heute "Weiße Taube". In den 1980er Jahren entstanden an der Landsberger Chaussee zwei Großlager. Hier befanden sich der VEB Kombinat Großhandel WtB (Waren des täglichen Bedarfs) und VEB Kombinat Großhandel OGS (Obst, Gemüse und Speisekartoffeln). Der staatliche Großhandel war für die "bedarfsgerechte" Belieferung des Einzelhandels zuständig. Die Großhandelsbetriebe waren nach Sortiment und Region gegliedert. Die Verteilung/Belieferung übernahmen die Reichsbahn und (die Endverteilung) der Handelstransport.
DDR-Hobbygärtner, meistens organisiert im Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK), der hauptamtliche Mitarbeiter in allen Landkreisen beschäftigte, sicherten gut ein Drittel der Versorgung mit Obst und Gemüse ab. Das geschah unkompliziert. Bei den Annahmestellen des VEB Großhandel OGS konnten die Kleingärtner ihre Waren für gutes Geld verkaufen. Im Volksmund wurde der Großhandel von vielen auch "Matsch & Gammel" bezeichnet, weil in der Kette bis zum Verbraucher so manches an Frische auf der Strecke blieb.
Nach der Wende befand sich bis Ende 2000 hier das Lager- und Logistikcenter von dem REWE-Großverbraucher-Service. Einige Gebäude wurden ab 2002 weitgehend nach und nach abgerissen. Vom ehemaligen Großlager blieb nur ein Bauskelett übrig. Der schwedische Möbelkonzern IKEA begann 2009 mit dem Bau seiner dritten Berliner Filiale in Lichtenberg. Erst 2008 waren die Planungen wegen gestiegener Baukosten vorerst gestoppt worden. Am 21. März 2010 haben die Lichtenberger Bürger abgestimmt, dass es kein SB-Warenhaus an der Landsberger Allee geben wird. Stattdessen kann nach den vorliegenden Plänen des Bezirksamtes ein Fachmarktzentrum errichtet werden, das den IKEA-Standort komplettieren würde. Im Dezember 2010 wurde das Möbelhaus IKEA eröffnet.
Nach einem langen Streit konnte die saarländische Globus-Gruppe am 16.03.2011 Richtfest für den neuen Baumarkt feiern. Am 18. Juni 2011 eröffnete direkt an der Landsberger Allee 360-362 (neben der Filiale von IKEA-Lichtenberg) der größte Baumarkt des Unternehmens in den neuen Bundesländern. Eigentlich wollte Globus auf der Lichtenberger Brache einen Riesen- Supermarkt bauen, in dem Lebensmittel, Kleidung, Spielwaren und elektrische Geräte sowie Back und Fleischwaren verkauft werden. Anfang 2013 entschied das Verwaltungsgericht, dass an diesem Standort kein weiteres Einkaufszentrum gebaut werden darf.
Die Krieger Grundstück GmbH hatte die auf der südlichen Seite der Landsberger Allee 358 bis 362 gelegenen Grundstücke im Jahr 2013 gekauft. Die Lichtenberger "Akropolis von Lichtenberg" (Bauskelett) neben dem "Globus"-Baumarkt wurde 2016 abgerissen. Nach neun Monaten Bauzeit eröffnet an der Landsberger Allee die jüngste Filiale der Möbelkette Höffner am 14. September 2017. Im Novmber 2018 wurde der Globus-Baumarkt in der Landsberger Allee an den Hamborner Reit für 32,1 Mio. Euro verkauft.