Gaswerk der Zeppelin-Wasserstoff-Sauerstoff-Gesellschaft (Zewas)

Im Ersten Weltkrieg trat der aufstrebende Zivilverkehr der Deutschen Luftschiffahrts AG (Delag) in den Hintergrund, und die Konstruktionen des Grafen Zeppelin und seiner Mitstreiter bekamen eine neue Bedeutung als Waffe. Die Luftschiffbau Zeppelin GmbH übernahm den Potsdamer Hafen der Delag und rüstete ihn zu einer Produktionsstätte um. Doch auch diese Anlagen reichten schon bald nicht mehr aus. Aus diesem Grunde erwarb das Unternehmen 9. Juli 1915 ein 2600 x 1200 Meter großes Gelände bei Spandau zwischen der Bahnlinie nach Hamburg im Norden und der Heerstraße im Süden. Der Bau erfolgte unter der Leitung von Dipl. Ing. W. E. Dörr, dem Erbauer und Direktor des Potsdamer Luftschiffhafens. Dort wurden gemäß einer Anordnung des Kriegsministeriums Luftschiffe mit militärischer Ausrichtung hergestellt.

Für den Betrieb der Berliner Werften wurde eine gesonderte Firma, die Luftschiffbau Zeppelin GmbH, Staaken, gegründet. Der am 11. November 1918 unterzeichnete Friedensvertrag erlaubte Deutschland jedoch keine weitere Produktion von Luftschiffen und Flugzeugen wodurch die Produktion in Staaken eingestellt wurde. Ab dem 20. August 1919 wurde zwischen Friedrichshafen und Berlin-Staaken mit LZ 120 ein Zeppelin-Linienverkehr eingerichtet.

Nach nur 103 Fahrten wurde die Verbindung bereits am 5. Dezember 1919 wieder eingestellt. Es entstanden auf dem Gelände Wartungs- und Werfthallen, Flugschulen, einen Segelflugclub und es folgte dann ein Fliegerhorst der Luftwaffe. Nachdem Versailler Vertrages mußten die großen Hallen abgerissen werden. ZEWAS stand für die Zeppelin Wasserstoff-Sauerstoff-Gesellschaft Berlin-Staaken, wo das Treibgas für die Luftschiffe hergestellt wurde. Zu der Anlage gehörte ebenfalls ein Gasometer mit dem darauf befindlichen Leuchtfeuer. Auf dem Gelände gab es alles, was für den Bau der Zeppeline erforderlich war, wie der Tischlerei, Schneiderei, Gießerei, Kesselhaus, Umkleideräume, Verwaltungsgebäude, Büros und an der Zufahrtsstraße das Pförtnerhaus. Die noch vorhandenen Backsteinbauten stehen unter Denkmalschutz und gehörten zuletzt zum VEB Technische Gase Leipzig Betriebsteil Staaken.


Standort: Berlin / Germany

Bauherr: Zeppelin-Wasserstoff-Sauerstoff-Gesellschaft (1915)

Fotograf: Denny Müller

Status: einsturzgefährdet

Quelle: Kulturring in Berlin e.V.: "Industriegeschichte Spandau – Flugplatz Staaken", During, Rainer W., Flugplatz Staaken, Berlin 1985 / Seite 10 During, Rainer W. in Spandauer Volksblatt / Seite 15.04.1994 During, Rainer W. in Spandauer Volksblatt / Seite 29.04.1994

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