Eierhäuschen
Das Eierhäuschen war ein beliebtes Berliner Ausflugslokal gegen Ende des 19. Jahrhunderts und ist der Schauplatz eines Kapitels des Romans „Der Stechlin" von Theodor Fontane. Es befindet sich am Rande des Plänterwalds direkt am Ufer der Spree. Über die Entstehung des Namens des Lokals gibt es zwei Theorien: Entweder weil der Wächter der Ablage nebenbei Eier an die Spreeschiffer verkaufte, oder weil der Preis bei einem örtlichen Ruderwettbewerb aus einem Schock Eier bestand, wurde die Spreeschönheit so sonderbar benamst, wie es bei Fontane heißt. 1837 entstand das Gasthaus zum Eierhäuschen.
Nach mehreren Bränden in den Jahren 1890 bis 1892 wurde der heute noch erhaltene Backsteinbau errichtet und 1902 um eine Veranda und ein Saal erweitert worden. 1970 - 1973 erfolge dann die Rekonstruktion und Umbau mit Unterstützung des Rates des Stadtbezirks Treptow. Als hinderlich für eine Reaktivierung des Eierhäuschens erweist sich die noch aus Zeiten des VEB Kulturparks fortbestehende Zuordnung der Gaststätte zur Liegenschaft Spreepark, obwohl sie außerhalb dessen Einzäunung liegt.
Für das stark sanierungsbedürftige denkmalgeschützte Gebäude sollte 2014 durch das Land Berlin und den Bezirk Treptow-Köpenick ein gemeinsames Nutzungskonzept mit dem landeseigenen Spreepark gefunden werden. Bisher nur notdürftig vor weiterem Verfall gesichert, stellte der Berliner Senat ab 2015 zehn Millionen Euro „für Investitionen auf dem Gelände des Spreeparks und hier insbesondere für die Sanierung des sogenannten Eierhäuschens“ bereit.
Ende des Jahres 2015 wurde mit konkreten Planungen und ersten Arbeiten durch die Senatstochter Grün Berlin begonnen. Von der Gesamtsumme entfallen nach dem Willen des Berliner Finanzsenators Matthias Kollatz-Ahnen sieben Millionen auf das ehemalige Ausflugslokal, das seine ursprüngliche Gestalt zurückerhält. Im 2. Quartal 2018 soll die bauliche Sanierung/Wiederherstellung abgeschlossen werden.
Nach Wiedereröffnung wird das Gebäude als Residenz für Künstler genutzt, die zugleich hier temporäre Kunstwerke für den Park erschaffen sollen.
Standort: Berlin / Germany
Eigentümer: Land Berlin
Bauherr: Magistrat von Berlin (Stadtverwaltung)
Architekt: Frobenius, Karl
Fotograf: Denny Müller
Status: Sanierung
Stand: 2017
Quelle: Hinkefuß, Walter/ Kulturpark Berlin, in Zs. dt.arch..9/1970 / Seite 525-529, Klinkott, Manfred, Die Backsteinbaukunst der Berliner Schule, Bln. 1988, Frobenius (Pers.-reg.)Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Hauptstadt Berlin II, Bln. 1987 / Seite 359f ,382-383, Berlin und seine Bauten, Verlag Wilhelm Ernst & Sohn 1896Wikimedia Foundation Inc.
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