Krematorium Dessau

Für das Dessauer Krematorium wurde der Grundstein im April 1909 gelegt. Wegen des hohen Grundwasserspiegels musste das Gebäude bis zur Sohle des Ofens grundwasserfrei gelegt werden. Am 18.5.1910 war nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit die Eröffnung. Die Baukosten betrugen 110.000 Mark, davon fielen auf den Bau selbst mit den Seitenhallen 83.600 Mark, auf den Ofen 15.400 Mark, auf den Versenkungsapparat 3.000 Mark, auf die Einfriedung 4.600 Mark und auf die innere Einrichtung 3.400 Mark. Unmittelbar hinter dem Krematorium entstand der erste Urnenfriedhof in Dessau, von dem auch heute noch Teile erhalten sind.

Was zu seiner Zeit ein moderner Bau war, wurde irgendwann vom Fortschritt eingeholt. Die Zahlen von Einäscherungen stiegen und bedurften leistungsfähiger Verbrennungstechnik, Lagermöglichkeiten und Platz für mehr Personal. So wurde bereits in den 1930er Jahren ein rückwärtiger Anbau für Büro, Fahrstuhl und Lager geschaffen, da die Räumlichkeiten im Bau selber nicht ausreichten. Ein Teil der offenen Säulengänge rechts und links vom Gebäude wurde vermauert und zu zusätzlichen Kühlräumen erweitert.

In den 1980er Jahren schloss man zuerst die Trauerhalle und demontierte die auf Wasserdruck betriebene Versenkungsanlage. Lediglich der Einführwagen auf dem Drehkreuz-Schienensystem, die Y-förmig angelegten Etagenöfen sind heute noch vorhanden. Vor der endgültigen Stilllegung in den 1990er Jahren, wurden allein in Dessau mehr als hunderttausend Menschen eingeäschert.

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Standort: Sachsen-Anhalt / Germany

Eigentümer: Stadt Dessau

Bauherr: Gemeinde Dessau

Architekt: William Müller

Fotograf: Denny Müller

Status: Leerstand

Stand: 2019

Quelle: Wikimedia Foundation Inc., Mitteldeutsche Zeitung, Frank Fleischmann (Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V)

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Preußische Staatsmünze

Tresorräume

Vom 4. April 1280 datiert die älteste urkundliche Erwähnung der Münze Berlin. Der Standort der königlichen Münze hat sich im 18. Jahrhundert mehrfach geändert, lag jedoch immer im Bereich der Spree, deren Wasser die Maschinen antrieb. Ab 1802 befand sie sich in der von Heinrich Gentz entworfenen Alten Münze, die am Werderschen Markt an Stelle des abgebrannten Werderschen Rathauses erbaut worden war, und trug den von Friedrich Gilly entworfen und von Johann Gottfried Schadow ausgeführten umlaufenden Figurenfries.

Das Gebäude wurde 1885 abgebrochen, und die Münze zog innerhalb desselben Straßenblocks weiter spreewärts in den noch auf Plänen von August Stüler beruhenden, bereits 1868–1871 von Wilhelm Neumann errichteten Erweiterungsbau. Dieser musste 1934 seinerseits dem Neubau der Reichsbank weichen. Im Jahr 1820 hielten modernste Fertigungsmethoden Einzug: Maschinen mit der 1817 entwickelten Prägetechnik der Uhlhornschen Kniehebelpresse arbeiteten in der Münze. Im Jahr 1871 bekam die Münze den neuen Namen Preußische Staatsmünze. 55 % aller Münzen des Reichs wurden hier geprägt. Auch das Ausland ließ in Berlin prägen. Vier Jahre später, 1875, haben die Prägemaschinen eine Leistung von jeweils 60 bis 70 Münzen pro Minute. Täglich entstanden so auf 18 Maschinen etwa 750.000 Münzen in Berlin. Im Jahr 1935 war Baubeginn der Deutschen Reichsmünze; Ziel war die Zusammenlegung der noch sechs deutschen Ländermünzen zur Reichsmünze auf dem Gelände der Stadtvogtei und des Krögels an der Spree. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde die Reichsmünze nicht fertiggestellt.

Im Jahr 1947 wurde die Münzproduktion in dem Gebäude der ehemaligen Reichsmünze wiederaufgenommen. Aus der Preußischen Staatsmünze wurde der VEB Münze Berlin. Bereits im Dezember 1947 wurde aus alten, aber überarbeiteten Mustern dringend benötigtes Kleingeld aus Zink geprägt. 1-Mark-Stück (1979) mit Münzzeichen A. Nach Kriegsende lag die Münze im Sowjetischen Sektor von Berlin (Ost-Berlin). Nach der Währungsreform 1948 wurden neue Münzen aus Aluminium gefertigt. Ab 1952 wurden die neuen Münzen der DDR herausgegeben. Mit der Schließung der Münzstätte Muldenhütten 1953 war Berlin die einzige Münzstätte der DDR. Nachdem 1964 die Währungsbezeichnung von Deutsche Mark in Mark geändert wurde, wurden auch die Münzen neu gestaltet. Anlässlich der vor 700 Jahren begonnenen Münzprägung in Berlin erschien 1981 eine Gedenkmünze mit der Abbildung der Rückseite eines auf Grund der Münzrechtsverleihung von 1369 geprägten „Ewigen Pfennigs“ der Stadt Berlin. 10-Pfennig-Stück (1992) mit Münzzeichen A.

Im Jahr 1990 wurden die letzten Münzen der DDR geprägt. Aufgrund Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion der DDR und der Bundesrepublik erhielt der VEB Münze der DDR im Mai 1990 vom Bundesfinanzministerium den Auftrag zur Ausprägung von DM-Münzen. Am 16. Juni 1990 startete man mit der Prägung von 1-DM-Münzen. Aus dem VEB Münze der DDR wurde die Staatliche Münze Berlin. 

Im Jahr 2005 wurde der Standort der Staatlichen Münze Berlin von Berlin-Mitte nach Berlin-Reinickendorf verlagert. Seit September 2009 nutzen und vermarkten zwei Berliner Eventagenturen die Alte Münze.


Standort: Berlin / Germany

Eigentümer: Bund und Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM)

Bauherr: Preußisches Finanzministerium

Architekt: Fritz Keibel / Arthur Reck

Fotograf: Sakura

Status: Teilnutzung

Stand: 2018

Quelle: Landesdenkmalamt Berlin / Wikimedia Foundation Inc.

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Prypjat

Prypjat (ukrainisch Прип'ять, russisch Припять/Pripjat) ist heute eine Geisterstadt in der Oblast Kiew (Rajon Tschornobyl) in der Ukraine, die am 4. Februar 1970 im Zusammenhang mit dem Bau des Kernkraftwerks Tschernobyl gegründet und infolge des Reaktorunglücks von 1986 geräumt wurde. Zum Zeitpunkt der Katastrophe am 26. April 1986 wohnten hier etwa 49.360 Menschen (darunter ca. 15.504 Kinder), die meisten von ihnen Arbeiter im Kernkraftwerk und ihre Familien. Als Ersatz für Prypjat wurde nach der Katastrophe die Stadt Slawutytsch neu errichtet.

Die Stadt liegt am Fluss Prypjat und ist mit einer Entfernung von etwa vier Kilometern die dem Reaktor nächstgelegene Siedlung. Damit liegt Prypjat inmitten der unbewohnbaren 30-Kilometer-Zone um das Kraftwerk.  In Prypjat gibt es noch heute einen Rummelplatz mit Riesenrad und Autoscooter. Der Rummel sollte am 1. Mai 1986 eröffnet werden, wozu es aufgrund der Reaktorkatastrophe nicht mehr kam, da die Stadt am 27. April 1986 evakuiert wurde. Ein weiterer Ort ist die Schwimmhalle in Prypjat, die mit etwa einem Kilometer Luftlinie Entfernung unweit des Volksfestplatzes liegt.

Die Stadt besteht aus fünf Mikrodistrikten, die sich kreisförmig um das Stadtzentrum gruppieren. Die Fläche beträgt schätzungsweise 600 ha, auf denen sich 149 mehrgeschossige Gebäude befinden In der Nähe des Reaktors existierte lange Zeit ein riesiger Schrottplatz, da nach den Aufräumarbeiten und dem Bau des Sarkophags hunderte Fahrzeuge (LKWs, Feuerwehrautos, Hubschrauber, Geländewagen) so stark kontaminiert waren, dass eine Weiterverwendung unmöglich war. Heute ist dieser Schrottplatz im Rahmen der Dekontamination aufgelöst, aber die Fahrzeuge wurden aufgrund ihrer hohen Radioaktivität bis heute nicht entsorgt. Die kontaminierte Zone wird bis heute von der Miliz bewacht, nur wenige Menschen wohnen noch im Gebiet rund um den Reaktor. Die meisten von ihnen sind Armeeangehörige, Wissenschaftler oder Illegale, die jedoch zumeist geduldet werden.

Im Rahmen geführter Touren durch das Kernkraftwerk kann heute auch Prypjat besichtigt werden, da die Hauptstraßen dekontaminiert wurden. Die übrigen Gebiete der Stadt wurden noch nicht dekontaminiert.


Standort: Oblast Kiew / Ukraine

Fotograf: Thomas Fischer

Status: Leerstand

Stand: 2018

Quelle: Wikimedia Foundation Inc.

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Feuerwache Pankow

Die Feuerwache Pankow ist eine Einrichtung der Berufsfeuerwehr. Das ehemalige Hauptgebäude der Feuerwache Pankow in der Grunowstraße wurde 1893 als Spritzenhaus für die Freiwillige Feuerwehr, dreigeschossig im typischen Berliner Wohnhausstil der Gründerzeit errichtet. Das Gebäude wurde als Putzbau mit roten Verblendziegeln mit einem Satteldach gebaut.

In den 1950er Jahren wurden zusätzlich eingeschossige Werkstätten und Garagenflächen geschaffen. Das bestehende Gebäude entsprach nicht mehr den funktionellen Anforderungen einer modernen Berufsfeuerwache. Bei der seitlichen Anordnung der Fahrzeughalle mussten die Einsatzfahrzeuge um das Gebäude herumfahren, wodurch ein schnelles Ausrücken nicht möglich ist. Dies führt zu Einsatzverzögerungen. In der Fahrzeughalle kann ein kompletter Löschzug mit 6 Fahrzeugen nicht untergebracht werden. Eine Grundsanierung des gesamten Wachgebäudes ist nicht mehr wirtschaftlich zu vertreten.

Deshalb entschloss sich die Senatsverwaltung für Inneres und Sport, einen Neubau zu errichten. Einige Jahre lang wurde in Pankow nach einem geeigneten Grundstück dafür gesucht. Die neue Wache wurde 2014 an der sogenannten Löffelbrücke in der Pasewalker Straße eröffnet. Diese kleine Brücke geht über die Panke und befindet sich unweit des Autobahnzubringers Pankow-Heinersdorf.


Standort: Berlin / Germany

Eigentümer: Land Berlin

Bauherr: Magistrat Berlin

Fotograf: Denny Müller

Status: abgerissen

Stand: 2018

Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

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Wasserturm Heinersdorf

Die eigenständige Gemeinde Heinersdorf wollte ein eigenes Rathaus bauen, da die Gemeinde über nicht so viele finanzielle Mittel verfügte und der erste Weltkrieg begann, wurde dieses Vorhaben erst einmal auf Eis gelegt. Lediglich der Rathausturm wurde 1911 fertig gestellt. Der quadratische Turm sollte nach seiner Fertigstellung in der Eigenschaft als Rathaus und außerdem als Wasserturm dienen. Deshalb hatte er als Bauschmuck eine kupferne Kuppel und eine Turmuhr.

Aufgrund der Eingemeindung von Heinersdorf in den 19. Verwaltungsbezirk von Groß-Berlin im Jahre 1920 war seine eigentliche Funktion als Rathaus nicht mehr gegeben. Als Wasserturm konnte der Turm aber auch nicht mehr benutzt werden, weil die Wasserversorgung inzwischen mittels unterirdisch verlegter Druckwasserleitungen erfolgte. In den Jahren 1934/1935 wurden nach Plänen des Architekten Richard Ermisch unmittelbar am Wasserturm ein Schulgebäude sowie eine Turnhalle errichtet. 1944 wurde auf dem Turm eine Flakstellung installiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten die sowjetischen Streitkräfte das hohe Gebäude zur Überwachung des Flugverkehrs mit dem Flughafen Tegel. Gleichzeitig dienten die beiden unteren Geschosse vorübergehend als Schule. Seit dem Abzug der Alliierten aus Berlin stand der Turm leer und wurde vom zuständigen Bezirksamt zum Verkauf ausgeschrieben. Diese Aktion war erfolglos, weshalb das Gebäude dann an den Liegenschaftsfonds fiel, der es wiederholt zum Verkauf anbot.

Anfang 2008 fanden sich neue Besitzer (Bauingenieur Martin Roth und sein Partner Sebastian Sailer), die den Turm umfassend sanieren und zu Wohnzwecken umgestalten wollten. In die neue Nutzung sollte auch das umgebende Gelände mit einbezogen werden. Hier befindet sich u. a. eine Umspannstation der BVG. Die jungen Projektentwickler verkauften das Objekt weiter. Die neuen Eigentümer planen ebenfalls einen Umbau zu Wohnzwecken, was durch den Denkmalschutz eine Schwierigkeit darstellt. Bis heute steht das Projekt auf den Abstellgleisen und zerfällt zunehmend.

Am 24.Juni 2014 kam es zu einem Feuerausbruch im Treppenhaus. Trotz Großaufgebots der Feuerwehr konnte dies nicht verhindert werden, da beim Eintreffen der Einsatzkräfte die unteren Etagen des hölzernen Treppenhauses bereits völlig zerstört waren. Die Brandursache ist bisher unklar.

Der Turm steht unter Denkmalschutz und ist nicht mehr zugänglich.


Standort: Berlin / Germany

Eigentümer: unbekant

Bauherr: Magistrat von Groß-Berlin

Architekt: Richard Ermisch (Schulgebäude/Turnhalle)

Fotograf: Denny Müller

Status: Leerstand

Stand: 2018

Quelle: pankeguide.de / Bautechnik 3 (1925) / Seite S. 306-307 (Wassertürme allgemein) / Deutsche Bauzeitung 64 (1930) / Seite 92 (Wassertürme allgemein) / Verwaltungsbericht der Haupthochbauverwaltung, Berlin 1937 / Seite (speziell) / Zentralblatt der Bauverwaltung 47 (1927) / Seite S. 660-661 (speziell) / Zentralblatt der Bauverwaltung 55 (1935) / Seite 393-400 (Schulplanung) / Wikimedia Foundation Inc.

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