US-Hauptquartier

Seit dem Abzug der US-Army im Jahr 1994 stand das frühere amerikanische Hauptquartier an der Clayallee/Ecke Saargemünder Straße in Dahlem weitgehend leer. An diesem historischen Standort entstand 2014 eine Siedlung mit denkmalgeschützte Wohn- und Business-Suiten auf 56 000 Quadratmetern.

Das US-Hauptquartier wurde nach den Plänen des Architekten Fritz Fuß als Verwaltungs- und Kasernenkomplex des Luftgaukommandos III in den Jahren 1936-38 erbaut. Ein Luftgaukommando war die oberste Institution eines Luftgaues. Deutschland war damals in 42 Gaue eingeteilt. Die Architektur ist geprägt durch den monumentalen Stil der Zeit des Nationalsozialismus. Im Krieg blieben die Gebäude weitgehend unzerstört.

Mit dem Ende des 2. Weltkrieges 1945 wurden die Gebäude von den US-Streitkräften beschlagnahmt. Die Häuser beherbergten unter anderem den Stab des US-Stadtkommandanten, den Stab der Berlin-Brigade sowie mehrere Kleindienststellen und Fernmeldeeinrichtungen. Die Gebäude wurden zum Lagezentrum der westlichen Verbündeten. General Lucius D. Clay organisierte von hier aus 1948/49, während der Blockade West-Berlins, die Luftbrücke. Seit dem 1. Juni 1949 trägt die ehemalige Kronprinzenallee in Berlin den Namen Clayallee. Im Jahr 1979 wurde auch das US-Hauptquartier nach ihm benannt und trug die Bezeichnung General Lucius D. Clay Headquarter. Der große Saal im ersten Stock des Haupthauses wurde zu Ehren des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy -Kennedy-Saal- genannt. Im Festsaal hängen an den Wänden große Tafeln mit Zitaten amerikanischer Präsidenten. Eines stammt von John F. Kennedy aus dem Januar 1961: "Die Welt muss wissen, dass wir für Berlin kämpfen werden. Wir werden niemals zulassen, dass die Stadt unter kommunistischen Einfluss fällt. Wenn wir für die Freiheit in Berlin einstehen, verteidigen wir die Freiheit von Paris und New York." Auf der gleichen Etage wie der Festsaal befanden sich die Räume, die früher vom US-Führungsstab genutzt worden sind.

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands im Oktober 1990 und den Zwei-plus-Vier-Verträgen hatte sich dann jedoch in den 1990er Jahren die politische und militärisch-strategische Situation erneut gänzlich geändert, und so gaben die USA ihr Hauptquartier 1994/45 beim Verlassen Berlins an die Bundesrepublik Deutschland zurück. Lediglich das Gebäude 2 (Clayallee 170) verblieb als US-Generalkonsulat im Besitz der Vereinigten Staaten von Amerika.

Das Grundstück und insbesondere die historischen Gebäude wurden in der Vergangenheit von bekannten Filmproduktionen genutzt (z.B. „Operation Walküre" mit Tom Cruise oder „Inglorious Bastards" mit Brad Pitt).In den Jahrzehnten der Nutzung durch das US-Militär wurden die Innenräume der Gebäude teils stark verändert. Der Skulpturenschmuck von Willy Meller an den Fassaden ist nach 1945 nur teilweise erhalten geblieben, die Glasmalereien von Mahlau wurden vernichtet. Die Herrschaftssymbole des NS-Staates ließ die US-Militärverwaltung entfernen, darunter die Bronzefigur eines Reichsadlers, die ehemals den Mittelrisalit des Hauptgebäudes bekrönte. Ansonsten sind die Bauten weitgehend im Zustand der 1930er Jahre erhalten geblieben. Bei der Sanierung ab 2012 wurden die Fassaden und Treppenhäuser der Gebäude instandgesetzt, die Gebäudefronten und Dächer teilweise mit Balkonanlagen und Dachterrassen versehen. Die bauzeitlichen Kreuzstockfenster aus Holz mit Farbfassung in Weiß und Blau mussten zumeist rekonstruiert werden. Der Innenhof des Hauptgebäudes und der ehemalige Exerzier- und Appellplatz wurden bzw. werden in Gartenanlagen umgewandelt. Die weitgehend im Zustand der 1930er Jahre überlieferten Repräsentationsräume im Hauptgebäude (vermarktet als The Marble Gallery) mit der Marmor-Foyer und dem Kennedysaal werden restauriert, die noch erhaltenen Stand- und Kronleuchter und die Inschrifttafeln mit Zitaten von John F. Kennedy aufgearbeitet.


Standort: Berlin / Germany

Eigentümer: Terraplan Immobilien­- und Treuhandgesellschaft mbH

Bauherr: Luftgaukommandos III

Architekt: Fritz Fuß

Fotograf: Denny Müller

Status: saniert

Quelle: Wikimedia Foundation Inc.

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