Sowjetisches Ehrenmal Treptower Park

Das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park entstand nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Militärrat der sowjetischen Militäradministration in Deutschland hatte im Herbst 1946 einen Wettbewerb zur Gestaltung einer Gedenkstätte ausgelobt, in dem ausdrücklich gefordert wurde, dass nicht der Gedanke des Sieges sondern die Befreiung vom Nationalsozialismus im Vordergrund stehen sollte.

Der Treptower Park war bereits 1876-88 nach den Plänen Gustav Meyers als Volkspark mit einem im Zentrum liegenden Hippodrom gestaltet worden. Vom Juni 1946 bis Mai 1949 wurde anstelle dieses Hippodroms das Ehrenmal im stalinistischen Stil errichtet. Die Einweihung erfolgte am am 8. Mai 1949, dem vierten Jahrestag des Kriegsendes.

Die Eingangsbereiche zum Ehrenmal an der Puschkinallee und an der Straße am Treptower Park sind mit zwei Rundbogenportalen versehen. Die Zugangsalleen führen auf den Vorplatz mit der 3 Meter hohen Granitfigur der "Mutter Heimat". Eine von Trauerbirken flankierte Promenade führt an zwei riesigen stilisierten Fahnen aus rotem Granit vorbei zum zentralen Teil der Anlage, dem eigentlichen Ehrenfriedhof. Zu Füßen des erhöhten Plateaus liegen in der Mittelachse fünf Rasenquadrate, die symbolisch als Gemeinschäftsgräber gestaltet sind und von einem breiten Schmuckmosaikweg gerahmt werden. Zu beiden Seiten des Mittelbereichs erheben sich je acht Sarkophage aus Kalksteinblöcken, welche die damaligen 16 Unionsrepubliken symbolisieren und mit Reliefdarstellungen aus dem "Großen Vaterländischen Krieg" von 1941 bis 1945 versehen sind. Die Gräber der über 7.000 gefallenen und hier bestatteten Rotarmisten befinden sich hinter den Sarkophagen in den Rasenbereichen unter den Platanen. Am Ende der Anlage befindet sich das Hauptmonument des Ehrenmals: der kegelförmige Mausoleumshügel mit einer Krypta, die als Sockel für die Hauptfigur, dem Rotarmisten, dient. Der Innenraum der Krypta ist mit einem Mosaikfries ausgekleidet, der Vertreter der 16 sowjetischen Unionsrepubliken bei der Totenehrung darstellt. Der Sowjetsoldat aus Bronze mit gerettetem Kind im Arm und gesenktem Schwert über einem zerschmetterten Hakenkreuz symbolisiert die Zerschlagung des Nationalsozialismus und den Blick in eine friedliche Zukunft.

Das Ehrenmal im Treptower Park ist bis heute die größte Denkmalanlage Berlins und eines von drei sowjetischen Ehrenmalen dieser Art. Am 1. August 1994 war es Schauplatz der Militärparade zur Verabschiedung der russischen Streitkräfte. Die Anlage wird seit 1949 von der Stadt Berlin unterhalten. 1964-74 wurden umfangreiche Restaurierungen durchgeführt. In den Zwei-plus-Vier-Verträgen zur Deutschen Einheit hat die Bundesrepublik sich verpflichtet, den Erhalt des Ehrenmals dauerhaft zu gewährleisten und jede Veränderung vorher mit Russland abzustimmen. 2003 wurde das große Standbild des Rotarmisten restauriert.


Standort: Berlin / Germany

Eigentümer: Land Berlin

Bauherr: Sowjetische Militäradministration

Architekt: Jakow Belopolski,

Bildhauer: Jewgeni Wutschetitsch

Maler: Alexander Gorpenko / Sarra Walerius

Fotograf: Denny Müller

Größe: 93.000 m³

Stand: 2018

Quelle: Landesdenkmalamt Berlin / Wikimedia Foundation Inc.

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